Obwohl noch niemand weiss wann und wie die Vereinsmeisterschaft startet und sich gestaltet wurde der Startschuss dazu, wie immer seit Urgedenken, mit dem Waldlauf in der Birsfelder Hard gegeben. Fünf Läufer trafen dabei auf einen Zeitnehmer (Danke Hans!) und fünf Zuschauer. Der Regen in der Nacht machte das Geläuf leicht rutschig aber angenehm weich und damit schonend fürs Gelenk.
Die Tage zuvor wurde in den sozialen Netzwerken wieder tüchtig die Form der einzelnen Favoriten runtergespielt. So gab Stefan an gerade von einer zweiwöchigen Grippe genesen zu sein während Christian durch einen Umzug beim Training gehindert wurde. Den Vogel schoss jedoch Martin ab welcher eine Woche lang Uhren & Schmuck beaufsichtigen musste und dabei kilometerweise Teppich entlang lief. Dies habe der Form geschadet. Einzig Familie Lässer gab nichts an. Brauchten sie aber auch nicht, zu gross ist die Differenz zu den anderen Läufern.
Am Start zog Christian dann sogleich davon, anfänglich verfolgt von Stefan welcher jedoch schon bald abreissen lassen musste. Dahinter Martin welcher langsam aber stetig den Abstand zu Thomas vergrössern konnte. Am Ende lief der Präsi in seinem Tempo die beiden Runden. Soweit so langweilig, die Positionen schienen bezogen, Spitzenkampf gab es keinen. Doch auf Runde zwei liess sich plötzlich Martin nicht mehr blicken, zwischen Stefan und Thomas klaffte eine Riesenlücke. Erst später erschien er auf Zwischenposition vier laufend wieder vor dem Präsi. Er erwischte eine Linkskurve nicht wunschgemäss und lief irrtümlich geradeaus weiter was ihm etliche Zusatzmeter bescherte. Bis ins Ziel konnte er diesen Fauxpas nicht mehr wettmachen und vergab somit unglücklich einen Podiumsplatz. Der Ärger darüber wird sich jedoch in Grenzen halten, steht ihm doch eine Woche Trainingslager auf Mallorca bevor.
Gratulation an alle Läufer. Die weiteren Wettkampfdaten erscheinen hoffentlich bald auf bhfm.ch
Die DV des Basler Kantonalverbandes wurde in diesem Jahr durch den VC Riehen ausgerichtet und wartete mit einem interessanten Rahmenprogramm wie auch einem im Anschluss servierten feinen Abendessen auf. Kurt Kaiser begrüsste dabei die aus dem ganzen Kanton angereisten Delegierten und die zahlreichen Gäste und wurde dabei von Vereinsmitglied und Percoussionistin Edith Habraken untermalt. Ihre rassigen Wirbel auf der Basler Trommel sorgten dafür dass das Publikum von Anfang an hellwach und aufmerksam die Sitzung verfolgen konnte.
Nach der Einleitung übernahm Verbandspräsident Andreas Wild das Wort und führte durch die Versammlung. Und wie von den beiden Kantonsvertretern Joël Thüring (Grossratspräsident BS) und Philipp Schoch (Landratspräsident BL) richtig erkannt läuft nicht alles zur vollen Zufriedenheit im regionalen Radsport. Speziell im Nachwuchsbereich darbt unser Sport und die Sektionen sind angehalten ihre Bemühungen zu verbessern oder zu intensivieren. In dieser Sparte braucht sich zumindest der VMC Birsfelden nicht zu verstecken haben wir doch mit Christian (Jahrgang 83), Thomas (JG 82) und Stefan (JG 81) ein grosses Reservoir an jungen und willigen Talenten!
Das Traktandum «Wahlen» wurde von Tagespräsident Hans Hänzi durchgeführt und wie erwartet gab es keine Überraschungen. Der gesamte Vorstand stellte sich zur Wiederwahl und wurde mit Applaus im Amt bestätigt.
Zwischendurch erschien Edith Habraken im Trikot des VC Riehen auf dem Rennvelo, zwei Drumsticks im Nacken steckend. Flugs wurde der Renner auf den Tisch gestellt und mit flinken Händen eine scheinbar improvisierte Nummer auf dem gesamten Fahrrad getrommelt. Doch was bei Frau Habraken wie Zufall aussieht ist in Wirklichkeit hart antrainiert und schlicht ein Genuss für Auge und Ohr!
Betreffend der neuen Saison konnte Präsident Wild ein neues Rennen im Breitensport ankünden. Dr VC Peloton führt neu Mitte Mai ein Bergzeitfahren von Muttenz nach Gempen durch. Und sobald alle administrativen Arbeiten erledigt sind werden auch die Daten der Basler Hobbyfahrermeisterschaft bekannt gegeben. Weiter erfreut sich der GP Oberbaselbiet seiner 13. Austragung und kann mit Sabine Spitz wieder eine Vorzeigeathletin aufs Plakat drucken.
Radball-Funktionär und -enthusiast Matthias Oberer berichtete lebhaft und mit viel Freude von Erfolgen seiner Liestaler und dass zumindest in seiner Sparte aktuell keine Nachwuchssorgen herrschen. Als weiteren Höhepunkt konnte er der Radsportgemeinde verkünden dass in der Baselbieter Kantonshauptstadt am 5. November 2017 eine Weltcup-Runde im Spitzenradball ausgetragen wird und der Organisator eine Wildcard für sich beanspruchen darf. Der VMC Liestal misst sich also im Herbst mit den weltbesten Radball-Spielern!
Die Ehrungen ganz zum Schluss fielen dann leider etwas dünn aus, weil es aktuell einfach auch an den Sportlern fehlt welche man ehren könnte. Nach dem geselligen Apéro und dem überaus feinen Abendessen durften die Anwesenden ein letztes Mal Edith Habraken geniessen, diesmal auf dem/ der Marimba. Während 20 Minuten erklangen die unterschiedlichsten Melodien und liessen danach alle Hände vor Begeisterung klatschen. Ein wahrhaft würdiger Abschluss des Abends.
Vielen Dank an den VC Riehen für die Organisation dieses unterhaltsamen Abends und an den Kantonalverband für sein eifriges Wirken rund um den regionalen Radsport.
Wir sind zurück! Fertig Winterschlaf, raus aus den Kuscheldecken und an die frische Luft. Die Kältewelle scheint vorbei und pünktlich dazu hielt der VMC Birsfelden am vergangenen Samstag seine 120. Generalversammlung ab. 16 Vereinsmitglieder folgten dem Ruf des Präsidenten, damit wurden die Erwartungen schon erfüllt. Man ist bescheiden beim VMCB. Und zu Beginn erhoben sich die Vereinsmitglieder um ihrem verstorbenen Kameraden Xavier «Xävi» Ehrler die letzte Ehre zu erweisen. Ein langjähriges Mitglied welches viele schöne Erlebnisse des Vereins mitprägte und nun leider aus unserer Mitte schied.
Danach ging der Prääsi zum «Tagesgeschäft» über, informierte über Administration, Verbandsgeschäfte national und kantonal wie auch über anstehende Termine sportlicher und supportiver Natur. Leider stehen die Termine der Basler Hobbyfahrermeisterschaft noch nicht fest, dies hat allerdings Tradition. Was Swiss Cycling Fricktal wohl anders macht dass die ihre Daten schon bekannt geben konnten? Fricktalcup
Ende April soll die dritte Ausgabe des Trainingsweekends stattfinden. Ob es wieder ins Tessin geht oder eine andere Destination zum Handkuss kommt ist aktuell noch offen, wird aber noch kommuniziert.
Als Tagespräsident schlug Rolf Lässer wie immer, wenn er denn anwesend ist, Ehrenpräsident Peter Moser vor was von der Versammlung wohlwollend angenommen wurde. Seine Tätigkeit beschränkt sich darauf durch die Wahlen zu leiten was seit 20 Jahren eine eher statische Sache ist. So vertraut der Verein auch weiterhin auf Rolf Lässer und seine Qualitäten als Brückenbilder zwischen Jung und Alt. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an ihn und den gesamten Vorstand für den Einsatz und das Engagement!
Heinz Lässer, seines Zeichens Kassier und Bruder des Präsidenten, informierte in der Folge die Anwesenden über den Zustand der Vereinskasse. Da er nach der Versammlung nicht geteert und gefedert in Birsfelden gesichtet wurde kann man davon ausgehen dass die Finanzen des Clubs in Ordnung sind.
Mit Spannung erwartet wurden ganz am Ende die Preisverteilungen.
Die Tourenfahrermeisterschaft ging auch im 2016 an Patrick Stern womit ein Hattrick erreicht wäre. Speziell dabei: Patrick gewann jedes Rennen bei dem er am Start stand. Chapeau!
Die Clubmeisterschaft, die Auszeichnung für den «aktivsten» Fahrer bei Vereinsfahrten, ging letzte Saison wieder einmal an Christian Züger. Er sichert sich die Trophäe zum insgesamt fünften Mal.
Der Grand Prix, bei welchem ältere Fahrer mit Zeitbonifikationen ein vermeintliches Handycap wettmachen können, wurde zur Beute von Rolf Lässer. 15 % Boni taten dabei ihr Übriges.
Nun fängt der Formaufbau für alle wieder an, ob auf der Rolle, vor dem Computer, mit Laufschuhen, auf Skiern, im Studio oder dick eingepackt auf dem Rennrad. Das Ziel ist für alle dasselbe: eine schöne und unfallfreie Saison absolvieren. Dabei wünschen wir euch viel Spass!
Vergangenen Samstag fanden sich um 11 Uhr Martin, Laszlo, Rolf und Thomas in der Birsfelder Hard ein um den Herbst sportlich zu eröffnen. Das Wetter präsentierte sich entsprechend in all seinen Grautönen und die diversen Wetter-Apps und Radare verhiessen gegen die Mittagszeit nichts Gutes. Trotzdem liessen sich die vier die letzte offizielle Ausfahrt dieser Saison nicht entgehen und wurden nach etwas nervösem Start schliesslich mit einem tollen Halt bei Zimmermanns in Schliengen entschädigt. Der Winzertoast lag zwar in der danach folgenden Steigung dem einen oder anderen etwas gar quer im Magen, doch vor lauter Wasser konnte man sich gar nicht um die Verdauung kümmern. Das Wasser sprudelte nun aus allen Richtungen auf die Fahrer ein und da der Preesi das Vorrecht hat die Front zu bilden durften die anderen drei nicht nur sein Spritzwasser schlucken sondern als Zugabe noch allerlei landwirtschaftliche Beimischungen. Was halt in Deutschland so auf den offiziellen Radwegen liegt.
Am Sonntag folgte für Patrick, Laszlo, Rolf und Thomas dann das letzte Rennen der vereinseigenen Tourenfahrermeisterschaft und der Basler Hobbyfahrermeisterschaft. Traditionell führte die Strecke von Zeiningen nach Wegenstetten und von da hinauf zur Anhöhe Richtung Schupfart. Da sich in den letzten Tagen keine Kontinentalplatten verschoben, Sternenbilder ihre Erscheinung tauschten oder das Waldenburgtal von der Aussenwelt abgeschnitten wurde tat Patrick das was er diese Saison in jedem Rennen tat, wenn er denn am Start stand: er gewann! Und somit gelang ihm eine perfekte Saison, zumindest was diese Wettkampfserie angeht. Der Verein zieht seinen Helm vor dem neuen Dreifach-Champion!
Doch nicht nur seine Leistung war an diesem Sonntag bei widrigen Bedingungen bemerkenswert, auch die anderen drei Birsfelder konnten ihre ganz persönlichen Glanzlichter setzen. So erreichten sowohl Rolf als auch Thomas neue persönliche Bestzeiten auf dieser Strecke und Laszlo schrammte um lediglich 19 Sekunden an seinem Bestwert vorbei. Ein kleiner Applaus ist auch hier nicht verkehrt.
Damit sind die sportlichen Punkte der Saison 2016 abgearbeitet. Als Letztes steht Ende November noch der Stadtlauf auf der Liste bei welchem auch wieder der eine oder andere VMCBler am Start stehen wird. Kurzfristige Ausfahrten werden nach Möglichkeit auf dieser Website publiziert, ansonsten wünschen wir der Radsportgemeinde einen erholsamen Herbst und danach einen anstengenden Formaufbau.
Der Grand Prix 2016 ist Geschichte und wurde zur klaren Beute von Patrick Stern. Seine Dominanz ist allein daran ersichtlich dass er alle Rennen, bei denen er am Start stand, auch gewonnen hat. Die Klarheit, ausgedrückt durch die Zeitabstände, ist dabei nur noch zweitrangig. Für den erneuten Gesamtsieg in der Tourenfahrermeisterschaft fehlt ihm damit nur noch die Zieleinfahrt am kommenden Sonntag auf der Anhöhe bei Schupfart. Selbst ein Defekt und ein Ankommen zu Fuss würde ihm reichen um den Titel-Hattrick zu schaffen. Herzliche Gratulation.
Auf den Rängen dahinter ergibt sich im Saisonfinale nochmals so etwas wie Spannung. So kann Stefan auf Grund von Ferien sein Punktekonto nicht mehr korrigieren und würde, falls Thomas in Schupfart einen zweiten Rang erzielt, noch auf den dritten Gesamtrang zurückfallen. Diesen zweiten Rang benötigt aber Rolf um den ebenfalls in den Ferien weilenden Christian noch abfangen zu können. Die Rechenspiele haben also begonnen und werden erst am nächsten Wochenende aufgelöst.
Beim gestrigen Grand Prix blieb der Konkurrenz nur noch das Rennen um Platz zwei. Dabei setzte sich Thomas gegenüber Rolf, Stefan und Laszlo durch. Alle teilten jedoch das gleiche Schicksal welches sie in Form von Gegenwind in der kurzen Steigung nach Möhlin-Dorf ereilte. Der «Möhlin-Jet» sorgte innert kürzester Zeit für schönes Wetter und damit für angenehme Herbstbedingungen. Davon profitierten auch unser Postensteher Heinz und das Zeitmess- und Rundenzählteam um Finn, Erik und Brigitte. Allen ein herzliches Dankeschön für die Unterstützung!
1.
Patrick Stern
2.
Thomas Lässer
3.
Rolf Lässer
4.
Stefan Trenkle
5.
Laszlo Madarasi
Kommenden Samstag findet die Oktober-Ausfahrt statt welche ins benachbarte Deutschland führt. Die Strecke ergibt rund 75 Kilometer und beinhaltet einen Kaffeehalt. Start ist wie gewohnt um 11 Uhr beim Restaurant Hard in Birsfelden.
Der Sommer hat sich anscheinend definitiv verabschiedet und es steht mit lautem Klopfen der Herbst vor der Tür. Im Idealfall heisst dies angenehme Temperaturen bei zartem Sonnenschein und Rennrad-Ausfahrten durch Gegenden welche in die wunderschönsten Farben der Natur getaucht sind. Und vor dieser Kulisse spielen sich noch einige Highlights im Kalender des VMCB ab. Der Reihe nach sind dies:
25. September Grand Prix in Möhlin (Besammlung 9 Uhr Möhlin/ Chilli)
1. Oktober Monatsausfahrt ins benachbarte Deutschland (11 Uhr Rest. Hard)
2. Oktober BHFM Zeiningen – Schupfart (8 Uhr am Start)
27. Oktober BHFM Meisterschaftsessen (Frenkendorf)
28. Oktober Vereinsversammlung (20 Uhr Rest. Sternenfeld)
29. Oktober Herrenbummel (Infos folgen)
Zwar bietet die Vereinsmeisterschaft (TFM) nicht mehr all zuviel Spannung, trotzdem stellen die beiden Strecken im Fricktal eine besondere Herausforderung dar. Die Herbstausfahrt ins Badische steht ganz im Zeichen der Kameradschaft und soll die (offizielle) Ausfahrtensaison mit Geselligkeit beschliessen. Wer den Schnitt erwähnt zahlt beim Kaffeehalt den Kuchen!
Der Geselligkeit gefröhnt wird auch beim Meisterschaftsessen der Basler Hobbyfahrermeisterschaft in dessen Rahmen die diversen Kategoriensieger ausgezeichnet werden. VMC-spezifischer gehts dann beim Herrenbummel zu welcher von Hans Hänzi organisiert wird. Ziel des Ausflugs ist wie üblich noch nicht bekannt, jedoch wurden die Teilnehmer in der Vergangenheit noch nie enttäuscht. Am Abend zuvor trifft sich der Verein zum Informationsaustausch im Stammlokal Restaurant Sternenfeld zur zweiten Vereinsversammlung 2016. Eine hohe Beteiligung wäre erwünscht bevor alle in die Winterpause entschwinden.
Untenstehend nochmals die Erklärung zum Grand Prix und seinen Wertungen:
Grand Prix (8. Lauf TFM)
Grand Prix
Bonifikationen
keine
Altersprozente auf die Endzeit (je älter desto mehr %)
Vergangenen Sonntag fand der siebte Lauf der Tourenfahrermeisterschaft und der fünfte Lauf der Basler Hobbyfahrermeisterschaft statt. Die Strecke von Laufen nach Delsberg und zurück sollte zum zweiten Mal innert kürzester Zeit zurückgelegt werden. Patrick und Thomas glänzten durch Abwesenheit, sie schliefen nach dem Alpenbrevet aus. Auch unser Preesi verzichtete auf den Start, er genoss noch seine Ferien. Somit war die Reihe an den verbliebenen Rennfahrern, den Sieg unter sich auszumachen. Und mit Laszlo schlug ein Altbekannter Rouleur und Routinier zu. Er verwies Christian und Stefan (trotz Alpenbrevet am Start, Chapeau!) auf die Plätze zwei und drei und fuhr somit seinen ersten Saisonsieg ein. Herzliche Gratulation!
Rangliste Laufen – Delémont – Laufen (25 km)
1.
Laszlo Madarasi
47 min 00 sek
2.
Christian Züger
48 min 17 sek
+ 01 min 17 sek
3.
Stefan Trenkle
48 min 18 sek
+ 01 min 18 sek
Tagesbestzeit durch Tom Louage in 37 Minuten und 10 Sekunden.
Zum Ende der Saison 2015 habe ich den Entschluss gefasst mir für das kommende Jahr ein neues Ziel zu stecken, angespornt durch die tollen Leistung und Erlebnisse anderer Vereinsmitglieder. Auf Grund meiner Trainingsmöglichkeiten war klar dass es weder eine Tortour noch ein Frühjahrsklassiker in Belgien werden konnte doch haben wir in der Schweiz ja selbst genug Tagesrundfahrten welche grosse Herausforderungen darstellen. Und das Alpenbrevet steht mit seiner Geschichte und Tradition quasi als Monument im Schweizer Breitensport da.
Somit war der Entschluss gefasst und kaum gingen die virtuellen Tore zur Anmeldung auf griff ich zu. Die Silbertour mit ihren 132 km und über 3800 hm waren zum Anfang genug, daran würde ich schon genug zu kauen haben. Fortan stellte sich mir die Frage wie ich darauf trainieren sollte. So gelang es mir in der Vorbereitung mehr Pässe zu fahren als je zuvor in meiner Karriere und dies obwohl ich überhaupt nicht zur Kategorie der Bergziegen gehöre. Ganz im Gegenteil liegen meine Stärken eher in den Abfahrten. Doch war weder ein Streckenrekord noch eine hohe Durchschnittsgeschwindigkeit mein Ziel. Vor Augen hatte ich nur die drei Pässe: Grimsel, Furka und Susten! Über die musste ich irgendwie kommen, egal was geschieht.
Im Verlauf der Saison musste ich jedoch feststellen dass für längere Bergfahrten meine Kettenblätter der Grösse 53/ 39 mich nicht ins Ziel bringen würden. Schweren Herzens trennte ich mich knapp drei Wochen vor dem Anlass von meiner geliebten Heldenkurbel und lies mir eine Kompaktvariante mit einem 50er- und 34er-Blatt montieren. Damit sollte ein Tritt gefunden werden welcher mich durchs Alpenmassiv trägt, so meine Hoffnung. Entsprechende Tests verliefen verheissungsvoll.
Freitag, der 26. August war Anreisetag. Ich bestritt das Brevet nicht allein, Patrick und Stefan begleiteten mich wobei beide von den Möglichkeiten her die Strecke eher schneller absolvieren konnten als ich. Mental machte ich mich also auf eine Solofahrt inmitten von rund 3000 Radfahrern bereit. Patrick organisierte eine super Unterkunft und auch gleich noch Frühstück für den Samstag. Stefan und ich mussten uns erst mal durch den Feierabendverkehr nach Meiringen kämpfen. Doch pünktlich zur Pasta-Party traten auch wir auf den Plan und bunkerten Kohlehydrate. Danach ging es ins Bett. Zumindest bei mir war aber nicht an Schlaf zu denken. Etwa 30-mal fuhr ich noch mit einem trockenen Lappen über mein Rennrad, danach wälzte ich mich noch knappe zwei Stunden im Bett und fand keinen Schlaf. Tolle Vorbereitung auf die bis anhin härteste Tour meiner Karriere.
Um fünf Uhr klingelte bei allen der Wecker und wir griffen beim Frühstück nochmals so richtig zu. Bis zur Passhöhe des Grimsel sollte es die letzte Verpflegung sein und das waren dann doch rund 30 km Anstrengung. Meiringen selbst hat sich für den Anlass rausgeputzt, den Start selber haben wir gar nicht mitbekommen, so weit hinten waren wir im Block. Fünf Minuten vergingen ehe wir über die Linie rollten, die Spitze sollte da gemäss Speakerdurchsage schon in Innertkirchen sein.
Zusammen mit Patrick pflügte ich mich durchs Feld über die gesperrte Strasse. Stefan musste unterwegs noch in die Unterkunft abbiegen um sein Telefon und Portemonnaie zu holen. Am Grimsel hatte er dann genug Zeit aufzuholen. Nach Guttannen lies ich Patrick dann ziehen und versuchte möglichst schnell meinen Tritt zu finden was mir auch sehr gut gelang. Noch frisch und bei angenehmen Temperaturen kurbelte ich die Steigung hoch, mental auf die Staumauern vorbereitet. Gelegentlich ein Schwatz mit Leuten aus der Region oder dem überholenden Stefan brachten etwas Abwechslung. Und nach fast zweieinhalb Stunden Fahrzeit war auch ich oben. Der längste Aufstieg war geschafft.
Kurz verpflegt und gedehnt, dann ging es schon hinunter nach Gletsch und hinein in die Furka. Meine beiden Begleiter, welche auf der Passhöhe auf mich warteten, setzten sich wieder ab und fuhren die knapp 10 km in ihrem Tempo hoch. Die Sonne brannte nun auf die Serpentinenstrasse und in den Steilstücken kurz vor dem Hotel Belvedere machten sich die Muskeln in der Kniebeuge bemerkbar. Eine kurze Pause mit einer behelfsmässigen Massage brachte aber Linderung und auch die Furka war alsbald bezwungen. Wiederum warteten meine beiden Vereinskollegen auf mich was mich persönlich aufstellte. Patrick versorgte mich noch kurz mit Salz und Energie und schon konnte es weitergehen.
Nicht nur den Rennradfahrern machte die Hitze zu schaffen, auch das Material litt. Das Wasser in den Flaschen kochte, Energieriegel schmolzen im Trikot und mein Sattel schien immer weicher zu werden, so liess er sich ungewohnt bewegen und verbiegen. Auch seine Töne waren mir bis anhin unbekannt. Sollte ich während der Fahrt etwa zugenommen haben? Egal, die Abfahrt hinunter nach Realp forderte nun die volle Konzentration. Die schmale, eher schlechte Strasse zusammen mit dem Motorrad- und Reisebusverkehr hatte es in sich. Die Bremsen brachten die Felgen zum Glühen und während Stefan und ich in Gedanken bei unseren Liebsten waren und vorsichtig schon mal unsere Erbgüter im Geiste auflisteten machte sich Patrick daran seine Abfahrtskills auszutesten und überholte mal eben noch einen Touristenbus. Unten in der Ebene nach Hospenthal erwischten wir dann zum Glück eine Gruppe welche uns vor dem grössten Gegenwind bewahrte. In Andermatt zählte dann nur noch die Kalorienaufnahme um für das Schlussstück gewappnet zu sein. Neu konnte man in Andermatt sein Abenteuer beenden, das nennt sich dann „Bronzetour“. Somit hatte ich die Wahl: Abbruch und in den Shuttle nach Meiringen oder das eigentliche Ziel im Auge behalten und auch den letzten Pass erklimmen? Nach Rücksprache mit meinen beiden Begleitern, welche beide nicht als grosse Motivationskünstler in die Geschichte eingehen werden, habe ich mich entschieden den ursprünglichen Plan beizubehalten und mich dem Susten zu stellen. Schon ging es die Schöllenen hinunter nach Wassen und am Fusse der Steigung habe ich mich endgültig von Stefan und Patrick verabschiedet. Beiden habe ich versichert dass sie oben nicht mehr warten müssen und sich ins Ziel kämpfen sollen.
Für mich hiess es nun den richtigen Tritt zu finden um der grossen Hitze aber auch der unnachgiebigen Steigung trotzen zu können. Leider gelang mir dies weniger gut als ich mir erhoffte und so wurde jeder Meter zum Kampf. Nach etwa 10 km baute die Organisation eine Wasserstation ein an welcher ich nachtanken konnte und nochmals durchschnaufte. Nun waren es noch circa 8 km bis zur Spitze und damit dem eigentlichen Ziel. Doch die Sonne brannte und der Schweiss lief allen nur so in die Augen. Nach einem weiteren Kilometer musste ich nochmals kurz aus den Pedalen und an einer Steinmauer anhalten da ich nichts mehr sah vor lauter Schweiss.
Was dann geschah sprengte meine schlimmsten Befürchtungen: die Sitzstreben an meinem Sattel waren auf beiden Seiten knapp vor der Klemmung gebrochen! Daher das schwammige Gefühl beim Sitzen. Sofort machte sich Panik in mir breit, ein Kloss im Hals und Druck auf der Brust. Wie soll es nun weitergehen? Kann ich damit weiterfahren? Was wenn es auch hinter der Klemmung bricht? Die Strebe stützte sich durch mein Gewicht an der Bruchstelle ab, doch wie lange das hielt war ungewiss. Ich entschied mich bis zur nächsten Haltestelle des Postautos weiterzufahren, jedoch fühlte sich dies sehr ungemütlich an. Das nächste Postauto wäre erst in 2:30 Stunden gefahren und hätte 90 Minuten gebraucht bis nach Meiringen, also keine Option. Nochmals kämpfte ich mich einige Meter nach oben bis kurz vor die kleine Sustengallerie. Als der Sattel jedoch immer bedrohlicher knackte brach ich den Versuch ab. Lange Minuten stand ich da, beobachtete andere Fahrer und prüfte meine Option. Doch zum Schluss half alles nichts: ich musste die Notfallnummer der Organisation wählen und mitteilen dass ich Hilfe benötigte. Nach 45 Minuten holte mich ein Shuttlebus ab in welchem noch andere „Gestrandete“ sassen und wir fuhren so nach Meiringen zurück. Die Stille im Bus war erdrückend. Allen stand ins Gesicht geschrieben dass sie ihr Ziel nicht erreicht haben. Wäre ich allein im Shuttle gesessen, ich hätte am liebsten losgeheult. So aber sass ich still und in mich versunken da und telefonierte noch kurz mit meinem beiden Mitstreitern welche unterdessen im Ziel ankamen.
In Meiringen angekommen wollte ich nur noch zusammenpacken und nach Hause fahren. Selbst das Duschen liess ich aus, ich hatte die Nase gestrichen voll und verspürte nur noch Enttäuschung. Trotzdem war es eine schöne Erfahrung und eines Tages werde ich einen neuen Anlauf nehmen. Aber kaum schon im nächsten Jahr.
Impressionen und Resultate zum Alpenbrevet auf alpenbrevet.ch
Im Herbst 2015 wurde das Saisonziel für 2016 definiert: «Tortour Challenge im 2er Mix-Team». Mit zwei Trainingslagern (Mallorca und Italien) und ca. 6000km habe ich mich bis Ende Juli 2016 in Form gebracht.
Am Donnerstag, den 18.August machten wir uns auf den Weg nach Schaffhausen. Das Helferteam bestehend aus Chantal, Thomas, Jörg und meine Teampartnerin Rosi, waren alle top motiviert. Das übliche Prozedere wie Check in, Pasta Party und Briefing gingen ohne nennenswerte Probleme von statten. Gegen 15:00 machten wir uns für den Prolog bereit. Langsam stieg auch die Nervosität und man wusste jetzt, es gibt kein zurück mehr. Der ca. 1km lange Prolog, dem Rheinfall entlang, fordert jedem Fahrer viel ab, da dieser mit sehr steilen Rampen gespickt ist. Die gefahrene Zeit im Prolog berechtigte uns um 01:33 am Freitag Morgen zu starten. Die dazwischen liegende Zeit wurde mit Essen und Schlafen überbrückt.
Pünktlich wurden wir um 1:33 in die Nacht entlassen. Ich konnte die erste Etappe im Windschatten von Rosi locker bis zur ersten Time Station hinter mich bringen. Ich wurde sofort auf die zweite Etappe nach Unterwasser geschickt. Es lief alles gut und ich musste mich sehr oft zurück nehmen, da ich wusste, dass das Rennen noch lang ist. Dennoch konnte ich unseren direkten Konkurrenten um den zweiten Platz bereits früh überholen. Der erste Platz war von Anfang an ausser Reichweite. Ca. 10km vor der Time Station in Unterwasser begann es zu schütten. Dort angekommen, wurde Rosi zur 3.Etappe nach Chur weiter geschickt.
Auf der vierten Etappe von Chur nach Disentis, welche teilweise im Vollschiff gefahren werden musste, hatte ich 10km vor Disentis meine erste Krise. Es sollte sich dann herausstellen, dass es die Einzige bleiben sollte. Nun stand die Königsetappe von Rosi an. Es musste der Oberalp und der Susten überwunden werden. Völlig ausgepumpt konnte mir Rosi den Transponder auf dem Sustenpass übergeben. Nun folgte eine rasante Abfahrt nach Meringen. Da die Abfahrten nicht meine Stärken sind, wurde ich wieder von unserem direkten Konkurrenten überholt. Aber am Brünig konnte er dann wieder mein Trikot von hinten bewundern. In Sachseln konnte ich dann wieder meine Teampartnerin auf die Strecke schicken. Vor der nächsten Etappe hatte ich grossen Respekt, da diese mit ca. 130km und sehr coupiertem Gelände mit Steigungen von 10-15% gespickt war. Zudem hatten die Beine schon 240km und etliche Höhenmeter abgestrampelt.
In Hochdorf verabschiedete ich mich vom Team mit dem Gedanken im Kopf, dass ich jetzt bis ins Ziel fahren werde. Wobei sich dann in Glattfelden ca. 45km vor dem Ziel, Rosi dazu gesellen wird. Ich ging diese Etappe sehr moderat an. Ich verpflegte mich mit etlichen Gels und literweise Getränken. Mit jedem geschafften Kilometer resp. Höhenmeter kam die Kraft zurück in die Beine. In der Fläche konnte ich teilweise 45-50km/h fahren. So als Randbemerkung: Windschattenfahren ist verboten, ausser auf den Etappen mit dem gesamten Team.
Ca. 5km vor Glattfelden wurde unser Direktkonkurent zum x-mal überholt. Ich flog richtiggehend vorbei. Ein hämisches Grinsen konnte ich mir nicht verkneifen. Leider habe ich mich dann kurz vor der Time Station verfahren und habe ca. 10min eingebüsst und somit war der Vorsprung wieder futsch.
In Glattfelden gesellte sich dann wieder Rosi zu mir und wir begaben uns auf die letzte Etappe. Grundsätzlich war unserer Ziel, gesund in die IWC-Arena einzufahren. Nach 20km konnten wir «unsere» Gegner wieder überholen. Dies motivierte uns dermassen, dass wir etwas die Konzentration für die Navigation verloren. Wir haben uns dann noch einmal verfahren aber immer wieder die Konkurrenten eingeholt. Nach dem letzten knackigen Anstieg vor dem Ziel, hatten wir unsere Mitstreiter entgültig abgehängt. Aber es kam so wie es kommen musste. Wir verpassten den Abzweiger in die Halle und «unser Schatten» war 90 Sekunden vor uns im Ziel.
Der Ärger über den verpassten 2.Platz wich sehr schnell in überschwängliche Freunde und Genugtuung: 524Km, 6800 Höhenmeter in 22Stunden und 10 Sekunden.
Mit dem Lied «Highway to Hell» wurden wir von unserem Team und etlichen radsportbegeisterten Fans in der Halle empfangen. Nach Interview und Fototermin setzte ich mich auf die Bank und nahm sehnsüchtig mein Erdinger entgegen. Gegen 24:00 fiel ich müde aber glücklich ins Bett begleitet mit den Gedanken für das Ziel 2017!
An dieser Stelle möchte ich mich bei meiner Team-Partnerin Rosi und dem gesamten Helferteam bedanken. Sie haben hervorragende Arbeit geleistet. Ohne ein funktionierendes Team sind solche Leistungen nicht möglich. Nicht zuletzt auch lieben Dank an Rolf und Christine. Die Fahrt nach Italien im Wind hat mir die mentale Stärke gebracht. Neue Ziele resp. Herausforderungen werden folgen. Die Tortour hat mir wieder gezeigt, dass ich eher der Ultramarathon-Fahrer bin.