Die wettkampffreie Sommerpause ist vorbei und die Basler Hobbyfahrermeisterschaft wurde mit einem Paukenschlag aus ihrem Hitzeschlaf gerissen. Das noch jung im Programm der BHFM zu findende Bergrennen von Maisprach hinauf zur Farnsburg sollte die Birsfelder ein klein wenig in den Muskeln kitzeln. Der angekündigte Regen hielt sich zum Glück mehrheitlich zurück so dass die neu in die Strecke eingeführte Passage über den Radweg zwar heikel war, jedoch mit etwas vorausschauender Fahrweise und gut funktionierenden Bremsen gemeistert werden konnte.
Nun sind die Rollen innerhalb des VMCB bei einem Bergrennen grösstenteils schon vor dem Start verteilt und die Frage war nur wie sich Stefan von seinen langen, velofreien Ferien erholen konnte oder ob Patrick einen weiteren souveränen Sieg einfuhr. Die Ränge drei, vier und fünf gingen wie im Vorfeld erwartet an Christian, Thomas und Laszlo womit Überraschungen ausblieben. Den Sieg holte sich dann auch deutlich der weiterhin stark auftrumpfende Patrick mit 63 Sekunden Vorsprung auf den Bergfloh. Die Strecke mit den flachen Passagen zu beginn bevorteilte klar den wattstarken Patrick gegenüber dem leichtgewichtigen Stefan.
Das nächste Gefecht tragen die Atheten kommenden Sonntag im Laufental aus wenn es zum zweiten Mal nach Delsberg und zurück im Eiltempo geht. Wie sich die drei Teilnehmer des Alpenbrevet schlagen und welche Zeiten von den anderen gefahren werden wird natürlich wieder hier zu lesen sein.
Rangliste Maisprach – Farnsburg (8,1 km)
1.
Patrick Stern
20 min 31 sek
2.
Stefan Trenkle
21 min 34 sek
+ 01 min 03 sek
3.
Christian Züger
22 min 53 sek
+ 02 min 22 sek
4.
Thomas Lässer
24 min 02 sek
+ 03 min 31 sek
5.
Laszlo Madarasi
26 min 08 sek
+ 05 min 37 sek
Tagesbestzeit durch Emanuel Müller (VC Peloton) in 15 Minuten und 54 Sekunden
Endlich ist der Sommer da und auch das Laufental hat davon profitiert. Der anfängliche Nebel wurde durch eine sanfte Brise von Delémont herkommend weggeblasen was natürlich den Startenden als Gegenwind bis zum Kehrpunkt entgegen kam. Trotzdem waren die Bedingungen wie gemalt für das längste Zeitfahren der Basler Hobbyfahrermeisterschaft. Alle sechs gemeldeten Birsfelder standen am Start und es mag niemanden verwundern dass Patrick mit einer klaren und starken Bestzeit den internen Tagessieg erringen konnte. Seine Beine laufen nach kurzer Grippeerkrankung anfangs Juni wieder rund.
Spannender wurde das Duell um Platz zwei. Rolf hatte in Liestal schon mit einer guten Zeit aufhorchen lassen und schockte die Konkurrenz am Gempen dann so richtig als er unter 18 Minuten blieb. Im Duell mit Thomas entschied wohl ein abgeschraubter Bidonhalter welcher auf diese Distanz vielleicht die entscheidenden Sekunden Gewinn brachte. Elf Sekunden Differenz lagen am Schluss zwischen den beiden wobei Thomas das bessere Ende für sich behaupten konnte. Trotzdem bedeutete seine Endzeit für Rolf eine neue persönliche Bestleistung auf diesem Parcour, dasselbe gilt auch für Patrick.
Im Kampf um Platz vier setzte sich Stefan gegenüber Christian mit einer Minute Vorsprung durch. Keine Zeit erzielen konnte Laszlo welcher kurz vor Soyhières einen Platten am Vorderrad zu beklagen hatte. Danach pedalte er mit selbst gewechseltem Schlauch und wenig Luftdruck direkt zurück nach Laufen ohne den Wendepunkt zu passieren. Daraus ergibt sich sein drittes Streichresultat womit sein Kontingent für diese Saison aufgebraucht ist.
Bezüglich Wettkämpfen steht nun die Sommerpause an wobei der Fokus vermehrt auf die Rundfahrten geschoben wird. So steht diesen Samstag die schöne Schwarzwald-Rundfahrt in Kaisten an und im Juli die Emmental-Rundfahrt. Dazwischen gibts noch Monatsausfahrten und bei entsprechendem Wetter auch spontane Touren durch unser schönes Dreiland.
Rangliste Laufen – Delémont – Laufen
1.
Patrick Stern
42 min 32 sek
2.
Thomas Lässer
44 min 48 sek
+ 02 min 16 sek
3.
Rolf Lässer
44 min 59 sek
+ 02 min 27 sek
4.
Stefan Trenkle
47 min 50 sek
+ 05 min 18 sek
5.
Christian Züger
48 min 50 sek
+ 06 min 18 sek
Rangliste Laufen – Delémont
1.
Patrick Stern
22 min 43 sek
2.
Thomas Lässer
23 min 49 sek
+ 01 min 06 sek
3.
Rolf Lässer
23 min 50 sek
+ 01 min 07 sek
4.
Christian Züger
25 min 43 sek
+ 03 min 00 sek
5.
Stefan Trenkle
26 min 01 sek
+ 03 min 18 sek
Rangliste Delémont – Laufen
1.
Patrick Stern
19 min 49 sek
2.
Thomas Lässer
20 min 59 sek
+ 01 min 10 sek
3.
Rolf Lässer
21 min 09 sek
+ 01 min 20 sek
4.
Stefan Trenkle
21 min 49 sek
+ 02 min 00 sek
5.
Christian Züger
23 min 07 sek
+ 03 min 18 sek
Tagesbestzeit BHFM durch Daniel Christen in 37 Minuten und 01 Sekunden. Komplette Rangliste unter www.bhfm.ch
Zwischenfazit nach 5/9 Rennen der Tourenfahrermeisterschaft (3 Streichresultate erlaubt)
Für die Rennfahrer welche in Basel wohnen und arbeiten und erst um 17 Uhr den Arbeitsplatz verlassen können bedeuten die Mittwochabend- Rennen sowieso schon Stress. Kommen dann aber noch sintflutartige Regenfälle, überschwemmte Autobahnen und ein entsprechendes Verkehrschaos zusammen ist es praktisch ein Ding der Unmöglichkeit innerhalb nützlicher Zeit im Fünflibertal anzukommen. Somit verpasste eine Vielzahl an Fahrern das Bergrennen von Reigoldswil hinauf zur Ulmethöhe. Für den VMCB standen mit Patrick und Christian aber die beiden stärksten Bergfahrer am Start da Stefan den Weg von Genf sowieso nicht auf sich nehmen wollte. Kurz nach dem Start sorgte Patrick denn auch für klare Verhältnisse und schüttelte mit einem trockenen Antritt nicht nur Christian sondern auch gleich die letzten verbliebenen Grippesymptome ab welche am vorherigen Wochenende seine Teilnahme an Mailand-San Remo noch verhinderte.
Rangliste Reigoldswil – Ulmethöhe
1.
Patrick Stern
24 min 04 sek
2.
Christian Züger
27 min 52 sek
+ 03 min 48 sek
Tagesbestzeit durch Emanuel Müller (VC Peloton) mit 17 Minuten und 32 Sekunden.
Ohne die Anwesenheit beider Patricks und Martin zementierte sich die Favoritenrolle für Stefan noch deutlicher beim Bergzeitfahren hinauf nach Gempen. Und da die Teilnahme an der Schwarzbuebe-Rundfahrt am morgen buchstäblich ins Wasser fiel waren die Vorzeichen für alle gleich. So konnte Stefan seinen zweiten Saisonsieg nach dem Waldlauf einfahren und sich wieder ins Gespräch um den Gesamtsieg der Vereinsmeisterschaft bringen. Ein Start diesen Mittwoch in Reigoldswil wollte er noch nicht ausschliessen, jedoch ist der Anfahrtsweg von Genf doch beträchlich.
Um Platz zwei wollte sich eigentlich die «Jungmannschaft» um Thomas und Christian balgen. Doch was folgte war eine Sensation welche es in der jüngeren Vereinsgeschichte so noch nicht gab: Rolf Lässer, unser Vereinspräsident, nutzte seine ausgezeichnete Form und brannte eine Zeit unter 18 Minuten aufs Parkett, fast drei Minuten schneller als 2015! Dass er unterwegs den vor ihm gestarteten Thomas überholte und dieser danach die Zeitenjagd demoralisiert ins Gebüsch warf ist dabei lediglich eine Randnotiz. Christian, mit 60 Sekunden Vorsprung ausgestattet, schaffte es noch knapp vor dem entfesselten Präsidenten über die Ziellinie, trotzdem fehlten ihm am Ende einige Sekunden. Komplettiert wird die Rangliste von Laszlo welcher sein Glück mit einer tiefen Startnummer versuchte.
Somit haben sich die Favoriten in Stellung gebracht. Patrick S. und Stefan haben alle Rennen, bei denen sie gestartet sind auch gewonnen. Lediglich ein direktes Aufeinandertreffen steht noch aus. Dahinter hat sich Rolf einen Vorteil verschafft im Kampf um den dritten Podiumsplatz. Der weitere Verlauf der Saison bringt also einiges an Spannung mit.
Bei wunderschönem Wetter und damit besten Bedingungen ging es diesen Sonntag früh los mit der Basler Hobbyfahrermeisterschaft. Traditionell fand sich das Feld der Freizeitradler im Oristal auf dem Baumaschinen-Parkplatz ein. Ebenso traditionell kam nach dem grossen Hallo und dem gegenseitigen Berichten der Trainingslager der Eiertanz um die Startnummer. Wer will schon seinen Hauptkonkurrenten direkt hinter sich haben? Letzten Endes mussten aber alle auch so in die Pedale treten. Und am effektivsten machte dies wie erwartet Patrick welcher hochüberlegen die vereinsinterne Wertung gewann. Dahinter platzierte sich Thomas welcher den stark auffahrenden Präsidenten gerade noch so in die Schranken weisen konnte. Laszlo und Christian komplettierten das von Abwesenheiten geschmälerte Feld der Birsfelder. Aus dieser Fraktion stach Martin hervor welcher sich im Tessin an einem Halbmarathon betätigte und diesen in 1 h 54′ 54″ absolvierte. Hierfür und den Zeitfahrern ein grosses Kompliment für die erbrachte Leistung.
Rangliste Liestal – Büren – Liestal (12 km EZF)
1.
Patrick Stern
16 min 34 sek
2.
Thomas Lässer
17 min 33 sek
+ 00 min 59 sek
3.
Rolf Lässer
17 min 59 sek
+ 01 min 25 sek
4.
Laszlo Madarasi
18 min 48 sek
+ 02 min 14 sek
5.
Christian Züger
18 min 59 sek
+ 02 min 25 sek
Rangliste Liestal – Büren
1.
Patrick Stern
09 min 31 sek
2.
Thomas Lässer
10 min 23 sek
+ 00 min 52 sek
3.
Rolf Lässer
10 min 32 sek
+ 01 min 01 sek
4.
Christian Züger
11 min 05 sek
+ 01 min 34 sek
5.
Laszlo Madarasi
11 min 11 sek
+ 01 min 40 sek
Ranglisten Büren – Liestal
1.
Patrick Stern
07 min 03 sek
2.
Thomas Lässer
07 min 10 sek
+ 00 min 07 sek
3.
Rolf Lässer
07 min 27 sek
+ 00 min 24 sek
4.
Laszlo Madarasi
07 min 37 sek
+ 00 min 34 sek
5.
Christian Züger
07 min 54 sek
+ 00 min 51 sek
Tagesbestzeit BHFM: Tom Louage aus Luzern in 14 Minuten und 53 Sekunden.
Rolf und Patrick nutzten die Auffahrtsbrücke und pedalierten während 4 Tagen vom Kanton Baselland nach Gatteo Mare ins Trainingslager des VC Dornach. Hier nun der Erlebnisbericht unseres Preesi:
An Auffahrt starteten Patrick E. und ich mit dem Velo nach Gatteo Mare. Punkt sieben Uhr morgens fuhr ich in Allschwil los und machte mich auf den Weg nach Diepflingen. Dort traf ich nicht nur auf Patrick, wir erhielten bis Göschenen auch noch Begleitung von Rosi und Chrigu. Trotz wunderschönem Wetter pfiff uns ein satter Gegenwind um die Ohren was uns aber nicht daran hinderte ein flottes Tempo hinzulegen. In Göschenen angekommen fuhren Patrick und ich mit dem Zug durch den Gotthard da die Passstrasse noch geschlossen war. Rosi und Chrigu traten ebenfalls mit der Bahn den Rückweg an, unsere Wege führten uns hingegen durchs Alpenmassiv hindurch nach Airolo von wo aus die Reise mit dem Rennrad weiter bis nach Biasca ging. Nach 220 Kilometern freuten wir beide uns auf ein bequemes Bett und eine erholsame Nacht.
Freitags gings dann weiter durchs Tessin über den Monte Ceneri nach Chiasso. Dort den Zoll nach Como überquert und flugs in Richtung Mailand. Nach 155 km trafen wir in Cassano d’Adda Christine vom VC Dornach. Sie fuhr tagsüber mit dem Zug nach Milano und radelte den Rest uns entgegen. Während des Wartens auf uns hatte sie sogar noch Zeit ein Hotel zu organisieren.
Nun fuhren wir also zu Dritt und machten uns so auf den Weg nach Modena. Wieder bei schönem und windigem Wetter. 190 topfebene Kilometer spulter wir zügig ab und nach ein wenig Suchen fanden wir auch den Weg in die Innenstadt von Modena (danke an die freundlichen Italiener und ihre Hilfe). Die Hotelsuche gestaltete sich hier nun schwieriger was uns dazu bewegte erst mal einen reichhaltigen Apéro zu uns zu nehmen. Nach ein paar Telefonaten von Christine haben wir doch noch eine Bleibe gefunden. In der «Familien-Suite» hatten nicht nur wir sondern auch unsere Velos Platz da keine Garage zur Verfügung stand.
Am Sonntag stand dann das letzte Teilstück an. Die letzten 155 km verkamen jedoch nicht zur lockeren Triumphfahrt sondern mussten auch wieder im Gegenwind absolviert werden. Dazu kam ein grösseres Verkehrsaufkommen als die letzten Tage, vielleicht lag es am Muttertag. Auch die Italiener führen ihre Mamma zum essen aus. Ausserdem war wohl nationaler Motorradtag.
Nach einer insgesamt gesehen zügigen Fahrt und 720 Kilometern erreichten wir drei glücklich das Bagno Pippo am Strand von Gatteo Mare. Als Erstes genehmigten wir uns ein wohl verdientes Birra Moretti bevor es ins Hotel Capitol ging in welchem wir sowohl vom Personal als auch von den Trainingslager-Gästen herzlich empfangen wurden.
Zum Schluss möchte ich mich bei Christine und Patrick für die schöne und harmonische Fahrt bedanken, es hett richtig Spass gmacht mit euch.
Diesen Sonntag, dem 22. Mai 2016, startet die Basler Hobbyfahrermeisterschaft in eine weitere Saison. Auch der VMC Birsfelden wird wieder am Start stehen und versuchen die individuellen Ziele zu erreichen.
Das Wettkampfformat für nicht-lizenzierte Rennradfahrer ist eine einzige Erfolgsgeschichte. Besteht die Serie selber schon seit mehreren Jahren, ja sogar Jahrzehnten, erfuhr sie nach der Übernahme durch Andreas Meier, seines Zeichens Präsident des RV Adler Frenkendorf, und seinem «Kernteam» eine sanfte Modernisierung. Schritt für Schritt wurde die technische Seite der Veranstaltung der Neuzeit angepasst sodass der Teilnehmer und die Teilnehmerin kurz nach Zieleinlauf schon seine Zeit auf dem Handy hat oder auf der Website der Meisterschaft seine Zeiten mit anderen Konkurrenten vergleichen kann.
Dass dabei alles schlank und effizient bleibt ist einerseits ein Markenzeichen der BHFM, andererseits auch den Gegebenheiten geschuldet. Da es schlicht nicht möglich ist für eine Horde Freizeitradler ganze Kantonsstrassen während eines Sonntagmorgen zu sperren müssen sich die Wettkämpfer bei allem Adrenalinausstoss auch noch an die Strassenverkehrsregeln halten. Die Strecken sind entsprechend ausgesucht und bieten keinerlei Hindernisse in Form von Lichtsignalen oder Stoppzeichen. Um dennoch den Sicherheitsaspekt zu berücksichtigen und die Auflagen der Behörden zu erfüllen sind Streckenposten nötig welche Zufahrten oder heikle Passagen absichern. Dies wird von freiwilligen Radsportfreunden erledigt und bedarf einer grossen Dankbarkeit.
So starten sie nun wieder, die Mannen und Frauen auf ihren teuren Boliden. Zumeist aus Karbon, weniger auf Aluminium und gar selten noch auf Stahl. Hochgezüchtete Zeitfahrmaschinen treffen auf 08/15-Rennvelos, mit und ohne aerodynamischen Lenkeraufsatz. Enge Zeitfahrbodies messen sich mit bunten Fantasietrikots welche im Wind flattern. Die Palette ist gross und bietet genau da seinen Reiz. Die meisten Rennen werden in Einzelzeitfahren absolviert, die wahrscheinlich ehrlichste Form des Kräftemessens. Zwischen 15 und 50 Minuten lang ist man alleine unterwegs, hört lediglich seinen eigenen Puls im Kopf hämmern, dann und wann unterbrochen vom einzigartigen Ton welcher ein Scheibenrad aus Karbon erzeugt kurz bevor es einen überholt. Erster Gegner: die eigene Zeit, danach der Wind und im Folgenden die Konkurrenz. Somit spielt es den Meisten auch keine Rolle dass sie nicht um den Sieg mitreden können, die eigene Bestzeit zu unterbieten ist Herausforderung genug.
Und so sieht das Meisterschaftsprogramm 2016 aus:
22. Mai
Liestal – Büren – Liestal
12 km, Einzelzeitfahren, flach
04. Juni
Dornach – Gempen
5,5 km, Einzelzeitfahren, Berg
08. Juni
Reigoldswil – Ulmethöhe
6,4 km, Massenstart, Berg
26. Juni
Laufen – Delémont – Laufen
27 km, Einzelzeitfahren, flach
20. August
Maisprach – Farnsburg
7 km, Einzelzeitfahren, coupiert
28. August
Laufen – Delémont – Laufen
27 km, Einzelzeitfahren, flach
02. Oktober
Zeiningen – Schupfart
9 km, Einzelzeitfahren, coupiert
Weitere Details, Ranglisten, Fotos und kurzfristige Änderungen gibt es auf der offiziellen Website www.bhfm.ch
Niemand da. Naja nicht ganz. Christian und Thomas fuhren pro forma nach Birsfelden zum vereinbarten Treff- und Startpunkt der Mai-Ausfahrt. Doch beide wussten: niemand da. Viele im Trainingslager verstreut in Europa, Stefan Freitag und Sonntag auf dem Rad, Samstags der Freundin verpflichtet. Doch die zwei Unerschrockenen wollten das bombastische Wetter nutzen und gaben das Ziel «Todtmoos» im Schwarzwald aus. Gemäss Karte ab Birsfelden rund 110 km, das sollte mit Rückenwind und guten Beinen in angemessener Zeit zu schaffen sein.
Somit gings also los, bewaffnet mit ausgedruckter Karte und bombensicherem Orientierungssinn jedoch ohne Ortskenntnisse. Ein erstes Mal nach dem Hertener Flugplatz auf den Plan geschaut befand man alles für in Ordnung, nichtahnend dass man da schon ab dem Weg gekommen war. In Niedereichsel dann die erste Verwirrung. Dank Hilfe eines Eingeborenen gabs eine saftige Steigung (gefühlt überhängend) hinauf zur Dorfkirche um danach die Abfahrt nach Minseln geniessen zu können. Grosser Umweg für geschätzte 500 Meter Luftlinie. Hätte man auch einfacher haben können.
Danach gings nach Nordschwaben, völlig neben der gedachten Route. Wusste nur keiner. Man wollte doch eigentlich via Wehr zum Ziel gelangen, plötzlich stand auf den Wegweisern aber überall Schopfheim. Dies Schopfheim wäre für den Rückweg geplant gewesen doch nun wars zu spät also Gänge durchdrücken und hinein ins Städtle. Süssgetränk und Sandwich schmeckten auch so.
Nach Hause gings dann mit Rückenwind und der Radweg musste auch gar nicht lange gesucht werden. Spätestens als die Autostrasse begann ward er gefunden. Doch noch nicht genug der Odyssee. Die beiden Helden der Geschichte schafften es sogar sich in Lörrach zu verradeln. Dank Hinweisschildern und kluger Kombinationsgabe fanden die beiden aber noch den Grenzübertritt nach Riehen. Der Jubel und die Freude über die wiedererhaltene Zivilisation war ungebremst. Dies wurde in der Schliessi ordentlich mit Kaffee begossen ehe es auf der neuen Veloautobahn um den Tierpark herum heimwärts ging. So gabs nur die Hälfte der angepeilten Kilometer aber immerhin sprang eine gute Geschichte dabei heraus. In Zukunft gehts nur noch mit ortskundigen Führern über die Grenze.
Ja es gibt eine Mai-Ausfahrt! Weshalb dies in aller Deutlichkeit geschrieben werden muss? Weil ein Grossteil der aktiven Vereinsmitglieder im Trainingslager ist oder in Kürze dahin aufbricht. So macht Patrick schon die ganze Woche Spaniens Strassen unsicher nachdem er mal eben im Vorbeigehen den Mont Ventoux bezwang, Rolf und Albatros haben sich gegen den Reisecar des VC Dornach entschieden und sind aktuell mit den Rädern unterwegs nach Cesenatico/ Valverde (Ankunft geplant am Sonntag), Laszlo und Martin hingegen nehmen am Samstag morgen Platz im Bus und schaukeln gemütlich an die Adria. Was bleibt übrig für die Daheimgebliebenen? Dieses:
11 Uhr Birsfelden Hard – Augst – Herten – Todtmoos – Zell i.W. – Lörrach – Riehen (circa 100 km)
Da die Ausfahrt nach Deutschland führt müssen ID und Euros mitgenommen werden.
Den Lageristen wünschen wir viel Vergnügen und eine unfallfreie Trainingszeit voll Sonnenstrahlen. Das nächste Highlight findet am 14. Mai in Boningen statt. Dann wird eine Delegation ans Jura Derby gehen und die Berge platt walzen.
Einmal ist keinmal sagten sich sechs VMCBler wie auch zwei befreundete Gastdamen und traten die Reise nach Locarno auch in diesem Jahr an obwohl die Wetteraussichten auch diesmal nicht nur heiter Sonnenschein versprachen. Aber nach der legendären Ausfahrt 2015 musste man es einfach nochmals versuchen und eines sei schon verraten: mit dem Tessin wurde Frieden geschlossen!
Die erste Gruppe kam um knapp 20 Uhr am Zielort an und genehmigte sich auf der Piazza Grande noch ein kleines Abendessen während nach und nach eine Fuhre nach der anderen ankam und sich zum gemütlichen Bier dazu gesellte. Der Abend klang etwas später gemütlich an der hoteleigenen Bar aus wobei ein paar stramme Bündner Feuerwehrmänner dafür sorgten dass die Zeiger schon weit in den neuen Tag einrückten.
Am Frühstücksbuffet sahen dann nicht alle gleich fröhlich aus der Wäsche zumal noch unklar war wie man den gefühlt vergrösserten Kopf in den Helm hinein drückten sollte. Mit einiger Vorbereitungszeit trafen sich gegen Mittag schliesslich alle in der Tiefgarage um die Rennräder in Betrieb zu nehmen. Das Wetter zeigte sich von seiner bewölkten Seite und bis auf ganz wenige kleine Ausnahmen blieb es auch trocken. So konnte die Fahrt nach Fusio und dem dahinterliegenden Stausee in Angriff genommen werden. Das Maggiatal zeigte sich mit seinen kleinen Dörfern von seiner malerischen Seite so dass die Übung bis zum Verpflegungshalt eher einer Touristenfahrt glich als einem Rennradtraining. Doch keine Sorge, der Puls ging schon noch hoch.
Nach dem Kurzimbiss gings dann langsam und sanft in die Steigungsprozente und damit begann die Krux an der Sache: der Vereinsmechaniker Patrick hatte beim letzten Heimservice versehentlich sein kleines Kettenblatt verkehrt montiert so dass er nicht mehr runterschalten konnte. Entsprechend seinem Naturell ging er in die Attacke und drückte die grossen Gänge so lange hoch bis die Strasse zu steil wurde und er von Hand die Kette runterwerfen musste. So trat die Gruppe versprengt die Serpentinen hoch immer weiter gegen den Himmel bis Fusio erreicht war. Von da an ging es weitere 20 Minuten bei flachen 10 % Steigung in Richtung Stausee. Viele Flüche erleichterten den runden Tritt bis schliesslich alle oben ankamen und…….
…..den selben Weg wieder runterfuhren. Tote Strasse, keine Verpflegungsmöglichkeit. Nach ein paar Erinnerungsfotos stürzten sich die verwegenen Bergziegen wieder hinunter und trotzten der aufkommenden Kälte. Am Fusse der Steigung gabs einen guten Kaffee während man den Hintern am offenen Kamin wärmen konnte. Hierbei übernahmen Christine und Rosie gleich die guten Plätze bei lodernder Flamme. Anschliessend nutzte man das restliche Gefälle um Schwung zu holen für den Weg zurück durchs Maggiatal. Patrick übernahm heroisch die Arbeit vorne im Wind und trat ein komfortables Tempo dem alle folgen konnten. Die Wattzahlen seines Messgeräts liesen seine Follower in den Social Medias in Begeisterungstürme ausbrechen. Sabbernasse Keyboards waren mutmasslich die Folge. Doch genug der Anglizismen.
Zurück im Hotel hiess es eiligst zu duschen und feinmachen fürs Abendessen in der Innenstadt. Danach war aber bald Feierabend, schliesslich kündigte sich für Sonntag herrliches Wetter an und die Zimmer konnten bis um 15 Uhr verlängert werden so dass nochmals einige Kilometer zu Stande kamen.
Tags darauf und nach einer erholsamen Nacht gings schon früh los mit dem Ellbogenkampf. Das Hotel war voll bis unters Dach also musste man sich seinen Stuhl ersprinten. Danach aber gings hurtig auf die Sonntagsrunde und hier entschied man sich ganz unkompliziert für ein Revival der letztjährigen Runde durchs Centovalli über die Grenze bis nach Cannobio. Im Gegensatz zum letzten Jahr, als es kalt und nass war, zeigte sich nun aber durchwegs die Sonne. Allerdings bliess der Gruppe eine stramme Briese ins Gesicht welche die Oberschenkel zusätzlich forderte. Wieder griff Patrick beherzt bei der ersten Gelegenheit an und stürmte in Richtung Grenze während sich die Verfolger verzweifelt im Windschatten der breiten Rücken von Albatros oder Rolf abkämpften.
In Malesco suchte man sich die gleiche Raststätte wie beim letzten Mal. Der Unterschied lag darin dass man nun draussen in der Sonne sitzen konnte und sich nicht im Innern aufzuwärmen brauchte. So dachten auch ungefähr 500 andere Rennradler welche zur gleichen Zeit die gleiche Strecke absolvierten. Ein Spektakel besonderer Güte. Danach waren noch wenige aber happige Kilometer bis zum Kulminationspunkt zu bewältigen.
Anschliessend folgte die Abfahrt welche einerseits eng und andererseits gespickt mit Schlaglöchern war. Vorsicht musste walten lassen wer heil unten ankommen wollte. Da aber keiner der acht Radler mit dem Leben abgeschlossen hatte oder einen neuen Geschwindigkeitsrekord aufstellen wollte erreichten alle gesund und munter die Talsohle und damit die Tore Cannobios. Die Idee eines schnellen Pasta-Tellers musste angesichts eines bevölkerungsreichen Marktes zu Gunsten eines Imbisses aufgegeben werden. Die Kalorien waren aber nötig, wartete entlang des Seeufers doch eine neue Qualität an Gegenwind welche die Rückfahrt nochmals zur Kraftübung machte. Endlich am Ziel reichte es allen noch für eine kurze Dusche ehe zusammengepackt werden musste und die Heimreise rief. Während des Staus vor dem Gotthard konnten bis auf Stefan, welcher nach Genf fuhr, alle das Wochenende nochmals Revue passieren lassen.