Mit leichter Verspätung gings samstags über den Rhein in die vom Frühling wachgeküsste Lange Erle. Noch war kurz nach elf morgens nicht viel los im Basler Naherholungsgebiet, so konnten die vier Birsfelder und die Gastfahrerin frisch und fröhlich drauf los pedalieren. Auf deutschem Staatsgebiet angekommen drückte zeitweise leicht die Sonne durch Hochnebel und Wolkendecke. Trotzdem wurde noch niemandem so richtig heiss. Erst als Patrick nach Binzen einen ersten, angenehm dahinfahrenden Zug formierte kamen die Vitalzeichen etwas in Schwung. Doch in dem Moment als die Gruppe die Strasse zum Kandener Golfplatz in Angriff nehmen wollte bremste der Preesi mal kurz alles ein. Beim Runterschalten vom grossen aufs kleine Kettenblatt fiel die Kette ins Bodenlose. Anfängerfehler hin, betagtes Material (das Velo ist gemeint!) her, kurze Zeit später gings weiter und der Vereinskönig wandelte seine Wut ob diesem Malheur konstruktiv in Energie um und lies mal eben alle stehen. Oben wurde Christine der obligate Bananenhalt gegönnt. Für das Trainingslager in Italien lautet die Hausaufgabe «essen bei voller Fahrt».
Für den Aufstieg nach Endenburg nahm sich die Gruppe vor ein Zeichen zu setzen und gemeinsam, quasi als geschlossener Verein, hochzufahren. Doch die Formstände sind einfach zu unterschiedlich. Während Patrick schon gefühlte 3000 km in den Waden hat und die Anstiege zwei oder drei mal schafft quält sich der grosse Rest noch mehr oder minder japsend die Steigungen hoch. Zumindest beim Schreibenden sind auch noch zuviele Weihnachtsmänner und Osterhasen aus Schokolade unter der werberelevanten Zone auf dem Trikot präsent. Man ist ja schliesslich Hobby- und Freizeitradler. Und deshalb liessen es sich die meisten im Restaurant Alpenblick auch nicht nehmen vom überaus verlockenden Kuchenangebot zu bestellen. Der Preesi weint zwar heute noch weil es keine Schwarzwälder Kirschtorte gab, die Erdbeertorte sah unter der Schlagsahne aber auch ganz lecker aus.
Mit vollem Bauch gings hinein in die Abfahrt. Vermeintlich zumindest, denn kaum in Schwung stand eine Strassensperre im Weg und verkündete das Ende der Fahrt, zumindest in diese Richtung. Da nicht genug Zeit blieb den Umweg über das kleine Wiesental zu nehmen kehrte der Tross um, begegnete noch den Kollegen des VC Paloma Kleinbasel und schwang sich hinunter zum Schlächtenhaus und von da aus nach Steinen. Aufgetankt von Kuchen und Kaffee gab Tourenchef/ Preesi Rolf ab da das Tempo vor ohne sich ablösen zu lassen was für den Rest der Mitfahrer auch okay schien.
Zurück in der Langen Erle wollten sich Patrick und Laszlo schon verabschieden, als letzterer plötzlich einen Platten am hinteren Pneu bemerkte. Mit fachmännischer Hilfe von Patrick konnte dies aber schwups behoben werden wobei Christine den wohl attraktivsten Veloständer in der Geschichte der VMCB-Ausfahrten gab. Die vorbeirasende Truppe des Giant Gellert-Veloteam wird dies kaum bemerkt haben. Kurz darauf trennte sich das Peloton und ein Teil der Radler genehmigte sich in der Schliessi noch einen Abschlusstrunk.
Am Sonntag dann der Start zur vereinseigenen Meisterschaft, der Tourenfahrermeisterschaft. Hierbei mussten zwei Runden à 3 Kilometer zu Fuss in der Birsfelder Hard zurückgelegt werden. Und dies am besten schnell. Überraschend stand auch Martin am Start. Er nutzte den Lauf als Aufgalopp zu seinem Läufertrainingslager in Mallorca in welches er noch am selben Nachmittag flog. Doch gegen die beiden Fliegengewichte Stefan und Christian konnte auch der erfahrene Triathlet nichts ausrichten, «zu kurz die Distanz» so seine Analyse im Ziel ohne die Leistung der beiden Erstplatzierten schmälern zu wollen. Nachdem Christian im letzten Jahr erstmals Stefan schlagen konnte gabs nun die Retourkutsche. Trotz Entzündungen in Schienbein und Ferse gelang es Stefan fast eine ganze Minute auf seinen Verfolger rauszuholen. Wie immer komplettierten Thomas und Rolf die Rangliste, diesmal halt nur auf den Plätzen vier und fünf womit beide in der Meisterschaft schon ordentlich ins Hintertreffen gerieten.
Spezieller Dank gebührt Hans für die Zeitnahme sowie Irma, Brigitte, Erik und Finn für die Streckensicherung wie auch das ermunternde Zurufen bei der Passage.
Rangliste Waldlauf (1. TFM)
1. | Stefan Trenkle | 24 min 24 sek |
2. | Christian Züger | 25 min 19 sek |
3. | Martin Maurer | 28 min 18 sek |
4. | Thomas Lässer | 31 min 19 sek |
5. | Rolf Lässer | 32 min 10 sek |