Wie im letzten Jahr gingen die Mannen des VMCB erst am Montag ans Jura Derby nach Boningen. Wettertechnisch schien das zwar die schlechtere Variante zu sein, doch für den Grossteil der Gruppe ging es terminbedingt nicht anders. So machten sich Patrick, Christian, Rolf und Thomas auf und schrieben sich um 8 Uhr morgens für die «Bueberundi» über 140 Kilometer ein. Meteorologisch wurde erst gar nicht diskutiert. Sollte es bis Gänsbrunnen regnen könnte man immer noch auf den 100er abkürzen. Richtig, Gänsbrunnen war der erste Posten. Anlässlich des 40 jährigen Jubiläums drehte der VC Boningen seine Rundfahrt um und man fuhr alle drei Runden im ungewohnten Uhrzeigersinn.
In Gänsbrunnen angekommen durften die Fahrer feststellen dass es zwar frisch jedoch aufhellend war. Immer mehr blaue Fetzen erschienen am Himmel und es versprach ein herrlicher Tag auf dem Rennrad zu werden. Mit diesen positiven Gedanken machte man sich an die erste ernsthafte Steigung, den Binzberg. Während Patrick und Christian vorne ihr Tempo fuhren und das Ganze zügiger hinter sich brachten, genossen Thomas und Rolf die herrliche Landschaft mit murmelndem Bergbach und Gewusel im Geäst etwas eingehender. Die folgende Abfahrt war dann technisch keine grosse Herausforderung, jedoch konnte auf den engen Strassen immer ein Auto entgegen kommen. Vorsicht war aber nicht nur deshalb angesagt. Auch freilaufende Kühe gemahnten zur Bremsbereitschaft wobei sich Patrick der kuhlichen Avancen nur noch knapp erwehren konnte.
Nach Moutier folgte die zweite Steigung, danach der zweite Kontrollposten. Dort brach über die Radler herein was sich seit wenigen Kilometern mit schwarzen Wolken schon ankündigte: Regen. Für die VMCler nichts Neues, viele Ausfahrten in diesem Jahr wurden schon von Nässe begleitet. Aber auf der bevorstehenden Abfahrt hätte es nicht auch noch nasse Strassenbeläge bebraucht. Glücklicherweise war es nur eine vereinzelte Regenwolke welche mal eben etwas Dampf ablassen musste. Die wunderschöne Abfahrt hinunter nach Bassecourt konnte so doch noch genossen werden.
Der nächste Streckenabschnitt machte dann dem Quartett am meisten zu schaffen. Die Beine schon etwas schwer, aufkommender Wind und eine Ebene, welche nicht wirklich eben war zehrten an Moral und Kraft. Ausserdem noch die Aussicht auf den Schelten welcher sich wolkenverhangen und unfreundlich präsentierte. Gut kam vorher noch der dritte Kontrollposten in Corban. Mit Sandwich und Cola wurde so nochmals aufgetankt und der nun einsetzende Regen konnte mit einem Kaffee im Restaurant noch etwas erdauert werden.
Zum Schluss half jedoch alles nichts. Die Wetter-App lies die Gruppe gnadenlos im Stich, das angezeigte trockene Fenster erschien nicht und so musste man sich bei heftigem Regen und zwischen Sturzbächen hindurch den Schelten-Pass hochkämpfen. Die Salzkruste auf Stirn und Gesicht wurde aufgeweicht und lief einem nur so in die Augen und den Mund. Die letzten Kilometer wurden vom Autor dieser Zeilen mit Wut auf den Architekten solcher Landschaftshindernisse und mit vielen Kraftausdrücken niedergerungen. Doch nun wars geschafft. Es ging «nur» noch rund 30 Kilometer abfallend oder flach ins Ziel. Zwar weiterhin begleitet von Wasser, welches aus allen Richtungen auf einen einsprudelte. Doch nach weniger als einer Stunde war geschafft. Schlotternd und tropfend kamen die vier Roten in Boningen an, holten sich das Jubliäumsgeschenk ab und durchquerten mit dem Auto den Bölchen in Richtung Heimat. Spass hats trotz Regen am Schluss allemal gemacht.
Weitere Infos rund ums Jura Derby gibts auf der Website des VC Boningen: Jura Derby