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Rückblick Ticino-Wochenende

Einmal ist keinmal sagten sich sechs VMCBler wie auch zwei befreundete Gastdamen und traten die Reise nach Locarno auch in diesem Jahr an obwohl die Wetteraussichten auch diesmal nicht nur heiter Sonnenschein versprachen. Aber nach der legendären Ausfahrt 2015 musste man es einfach nochmals versuchen und eines sei schon verraten: mit dem Tessin wurde Frieden geschlossen!

Die erste Gruppe kam um knapp 20 Uhr am Zielort an und genehmigte sich auf der Piazza Grande noch ein kleines Abendessen während nach und nach eine Fuhre nach der anderen ankam und sich zum gemütlichen Bier dazu gesellte. Der Abend klang etwas später gemütlich an der hoteleigenen Bar aus wobei ein paar stramme Bündner Feuerwehrmänner dafür sorgten dass die Zeiger schon weit in den neuen Tag einrückten.

Am Frühstücksbuffet sahen dann nicht alle gleich fröhlich aus der Wäsche zumal noch unklar war wie man den gefühlt vergrösserten Kopf in den Helm hinein drückten sollte. Mit einiger Vorbereitungszeit trafen sich gegen Mittag schliesslich alle in der Tiefgarage um die Rennräder in Betrieb zu nehmen. Das Wetter zeigte sich von seiner bewölkten Seite und bis auf ganz wenige kleine Ausnahmen blieb es auch trocken. So konnte die Fahrt nach Fusio und dem dahinterliegenden Stausee in Angriff genommen werden. Das Maggiatal zeigte sich mit seinen kleinen Dörfern von seiner malerischen Seite so dass die Übung bis zum Verpflegungshalt eher einer Touristenfahrt glich als einem Rennradtraining. Doch keine Sorge, der Puls ging schon noch hoch.

Nach dem Kurzimbiss gings dann langsam und sanft in die Steigungsprozente und damit begann die Krux an der Sache: der Vereinsmechaniker Patrick hatte beim letzten Heimservice versehentlich sein kleines Kettenblatt verkehrt montiert so dass er nicht mehr runterschalten konnte. Entsprechend seinem Naturell ging er in die Attacke und drückte die grossen Gänge so lange hoch bis die Strasse zu steil wurde und er von Hand die Kette runterwerfen musste. So trat die Gruppe versprengt die Serpentinen hoch immer weiter gegen den Himmel bis Fusio erreicht war. Von da an ging es weitere 20 Minuten bei flachen 10 % Steigung in Richtung Stausee. Viele Flüche erleichterten den runden Tritt bis schliesslich alle oben ankamen und…….

…..den selben Weg wieder runterfuhren. Tote Strasse, keine Verpflegungsmöglichkeit. Nach ein paar Erinnerungsfotos stürzten sich die verwegenen Bergziegen wieder hinunter und trotzten der aufkommenden Kälte. Am Fusse der Steigung gabs einen guten Kaffee während man den Hintern am offenen Kamin wärmen konnte. Hierbei übernahmen Christine und Rosie gleich die guten Plätze bei lodernder Flamme. Anschliessend nutzte man das restliche Gefälle um Schwung zu holen für den Weg zurück durchs Maggiatal. Patrick übernahm heroisch die Arbeit vorne im Wind und trat ein komfortables Tempo dem alle folgen konnten. Die Wattzahlen seines Messgeräts liesen seine Follower in den Social Medias in Begeisterungstürme ausbrechen. Sabbernasse Keyboards waren mutmasslich die Folge. Doch genug der Anglizismen.

Zurück im Hotel hiess es eiligst zu duschen und feinmachen fürs Abendessen in der Innenstadt. Danach war aber bald Feierabend, schliesslich kündigte sich für Sonntag herrliches Wetter an und die Zimmer konnten bis um 15 Uhr verlängert werden so dass nochmals einige Kilometer zu Stande kamen.

Tags darauf und nach einer erholsamen Nacht gings schon früh los mit dem Ellbogenkampf. Das Hotel war voll bis unters Dach also musste man sich seinen Stuhl ersprinten. Danach aber gings hurtig auf die Sonntagsrunde und hier entschied man sich ganz unkompliziert für ein Revival der letztjährigen Runde durchs Centovalli über die Grenze bis nach Cannobio. Im Gegensatz zum letzten Jahr, als es kalt und nass war, zeigte sich nun aber durchwegs die Sonne. Allerdings bliess der Gruppe eine stramme Briese ins Gesicht welche die Oberschenkel zusätzlich forderte. Wieder griff Patrick beherzt bei der ersten Gelegenheit an und stürmte in Richtung Grenze während sich die Verfolger verzweifelt im Windschatten der breiten Rücken von Albatros oder Rolf abkämpften.

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In Malesco suchte man sich die gleiche Raststätte wie beim letzten Mal. Der Unterschied lag darin dass man nun draussen in der Sonne sitzen konnte und sich nicht im Innern aufzuwärmen brauchte. So dachten auch ungefähr 500 andere Rennradler welche zur gleichen Zeit die gleiche Strecke absolvierten. Ein Spektakel besonderer Güte. Danach waren noch wenige aber happige Kilometer bis zum Kulminationspunkt zu bewältigen.

Anschliessend folgte die Abfahrt welche einerseits eng und andererseits gespickt mit Schlaglöchern war. Vorsicht musste walten lassen wer heil unten ankommen wollte. Da aber keiner der acht Radler mit dem Leben abgeschlossen hatte oder einen neuen Geschwindigkeitsrekord aufstellen wollte erreichten alle gesund und munter die Talsohle und damit die Tore Cannobios. Die Idee eines schnellen Pasta-Tellers musste angesichts eines bevölkerungsreichen Marktes zu Gunsten eines Imbisses aufgegeben werden. Die Kalorien waren aber nötig, wartete entlang des Seeufers doch eine neue Qualität an Gegenwind welche die Rückfahrt nochmals zur Kraftübung machte. Endlich am Ziel reichte es allen noch für eine kurze Dusche ehe zusammengepackt werden musste und die Heimreise rief. Während des Staus vor dem Gotthard konnten bis auf Stefan, welcher nach Genf fuhr, alle das Wochenende nochmals Revue passieren lassen.

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April-Ausfahrt und Resultat Waldlauf (1. TFM)

Mit leichter Verspätung gings samstags über den Rhein in die vom Frühling wachgeküsste Lange Erle. Noch war kurz nach elf morgens nicht viel los im Basler Naherholungsgebiet, so konnten die vier Birsfelder und die Gastfahrerin frisch und fröhlich drauf los pedalieren. Auf deutschem Staatsgebiet angekommen drückte zeitweise leicht die Sonne durch Hochnebel und Wolkendecke. Trotzdem wurde noch niemandem so richtig heiss. Erst als Patrick nach Binzen einen ersten, angenehm dahinfahrenden Zug formierte kamen die Vitalzeichen etwas in Schwung. Doch in dem Moment als die Gruppe die Strasse zum Kandener Golfplatz in Angriff nehmen wollte bremste der Preesi mal kurz alles ein. Beim Runterschalten vom grossen aufs kleine Kettenblatt fiel die Kette ins Bodenlose. Anfängerfehler hin, betagtes Material (das Velo ist gemeint!) her, kurze Zeit später gings weiter und der Vereinskönig wandelte seine Wut ob diesem Malheur konstruktiv in Energie um und lies mal eben alle stehen. Oben wurde Christine der obligate Bananenhalt gegönnt. Für das Trainingslager in Italien lautet die Hausaufgabe «essen bei voller Fahrt».

Für den Aufstieg nach Endenburg nahm sich die Gruppe vor ein Zeichen zu setzen und gemeinsam, quasi als geschlossener Verein, hochzufahren. Doch die Formstände sind einfach zu unterschiedlich. Während Patrick schon gefühlte 3000 km in den Waden hat und die Anstiege zwei oder drei mal schafft quält sich der grosse Rest noch mehr oder minder japsend die Steigungen hoch. Zumindest beim Schreibenden sind auch noch zuviele Weihnachtsmänner und Osterhasen aus Schokolade unter der werberelevanten Zone auf dem Trikot präsent. Man ist ja schliesslich Hobby- und Freizeitradler. Und deshalb liessen es sich die meisten im Restaurant Alpenblick auch nicht nehmen vom überaus verlockenden Kuchenangebot zu bestellen. Der Preesi weint zwar heute noch weil es keine Schwarzwälder Kirschtorte gab, die Erdbeertorte sah unter der Schlagsahne aber auch ganz lecker aus.

Mit vollem Bauch gings hinein in die Abfahrt. Vermeintlich zumindest, denn kaum in Schwung stand eine Strassensperre im Weg und verkündete das Ende der Fahrt, zumindest in diese Richtung. Da nicht genug Zeit blieb den Umweg über das kleine Wiesental zu nehmen kehrte der Tross um, begegnete noch den Kollegen des VC Paloma Kleinbasel und schwang sich hinunter zum Schlächtenhaus und von da aus nach Steinen. Aufgetankt von Kuchen und Kaffee gab Tourenchef/ Preesi Rolf ab da das Tempo vor ohne sich ablösen zu lassen was für den Rest der Mitfahrer auch okay schien.

Zurück in der Langen Erle wollten sich Patrick und Laszlo schon verabschieden, als letzterer plötzlich einen Platten am hinteren Pneu bemerkte. Mit fachmännischer Hilfe von Patrick konnte dies aber schwups behoben werden wobei Christine den wohl attraktivsten Veloständer in der Geschichte der VMCB-Ausfahrten gab. Die vorbeirasende Truppe des Giant Gellert-Veloteam wird dies kaum bemerkt haben. Kurz darauf trennte sich das Peloton und ein Teil der Radler genehmigte sich in der Schliessi noch einen Abschlusstrunk.

Am Sonntag dann der Start zur vereinseigenen Meisterschaft, der Tourenfahrermeisterschaft. Hierbei mussten zwei Runden à 3 Kilometer zu Fuss in der Birsfelder Hard zurückgelegt werden. Und dies am besten schnell. Überraschend stand auch Martin am Start. Er nutzte den Lauf als Aufgalopp zu seinem Läufertrainingslager in Mallorca in welches er noch am selben Nachmittag flog. Doch gegen die beiden Fliegengewichte Stefan und Christian konnte auch der erfahrene Triathlet nichts ausrichten, «zu kurz die Distanz» so seine Analyse im Ziel ohne die Leistung der beiden Erstplatzierten schmälern zu wollen. Nachdem Christian im letzten Jahr erstmals Stefan schlagen konnte gabs nun die Retourkutsche. Trotz Entzündungen in Schienbein und Ferse gelang es Stefan fast eine ganze Minute auf seinen Verfolger rauszuholen. Wie immer komplettierten Thomas und Rolf die Rangliste, diesmal halt nur auf den Plätzen vier und fünf womit beide in der Meisterschaft schon ordentlich ins Hintertreffen gerieten.

Spezieller Dank gebührt Hans für die Zeitnahme sowie Irma, Brigitte, Erik und Finn für die Streckensicherung wie auch das ermunternde Zurufen bei der Passage.

Rangliste Waldlauf (1. TFM)

1.Stefan Trenkle24 min 24 sek
2.Christian Züger25 min 19 sek
3.Martin Maurer28 min 18 sek
4.Thomas Lässer31 min 19 sek
5.Rolf Lässer32 min 10 sek