Vergangenen Sonntag fand der siebte Lauf der Tourenfahrermeisterschaft und der fünfte Lauf der Basler Hobbyfahrermeisterschaft statt. Die Strecke von Laufen nach Delsberg und zurück sollte zum zweiten Mal innert kürzester Zeit zurückgelegt werden. Patrick und Thomas glänzten durch Abwesenheit, sie schliefen nach dem Alpenbrevet aus. Auch unser Preesi verzichtete auf den Start, er genoss noch seine Ferien. Somit war die Reihe an den verbliebenen Rennfahrern, den Sieg unter sich auszumachen. Und mit Laszlo schlug ein Altbekannter Rouleur und Routinier zu. Er verwies Christian und Stefan (trotz Alpenbrevet am Start, Chapeau!) auf die Plätze zwei und drei und fuhr somit seinen ersten Saisonsieg ein. Herzliche Gratulation!
Rangliste Laufen – Delémont – Laufen (25 km)
1.
Laszlo Madarasi
47 min 00 sek
2.
Christian Züger
48 min 17 sek
+ 01 min 17 sek
3.
Stefan Trenkle
48 min 18 sek
+ 01 min 18 sek
Tagesbestzeit durch Tom Louage in 37 Minuten und 10 Sekunden.
Zum Ende der Saison 2015 habe ich den Entschluss gefasst mir für das kommende Jahr ein neues Ziel zu stecken, angespornt durch die tollen Leistung und Erlebnisse anderer Vereinsmitglieder. Auf Grund meiner Trainingsmöglichkeiten war klar dass es weder eine Tortour noch ein Frühjahrsklassiker in Belgien werden konnte doch haben wir in der Schweiz ja selbst genug Tagesrundfahrten welche grosse Herausforderungen darstellen. Und das Alpenbrevet steht mit seiner Geschichte und Tradition quasi als Monument im Schweizer Breitensport da.
Somit war der Entschluss gefasst und kaum gingen die virtuellen Tore zur Anmeldung auf griff ich zu. Die Silbertour mit ihren 132 km und über 3800 hm waren zum Anfang genug, daran würde ich schon genug zu kauen haben. Fortan stellte sich mir die Frage wie ich darauf trainieren sollte. So gelang es mir in der Vorbereitung mehr Pässe zu fahren als je zuvor in meiner Karriere und dies obwohl ich überhaupt nicht zur Kategorie der Bergziegen gehöre. Ganz im Gegenteil liegen meine Stärken eher in den Abfahrten. Doch war weder ein Streckenrekord noch eine hohe Durchschnittsgeschwindigkeit mein Ziel. Vor Augen hatte ich nur die drei Pässe: Grimsel, Furka und Susten! Über die musste ich irgendwie kommen, egal was geschieht.
Im Verlauf der Saison musste ich jedoch feststellen dass für längere Bergfahrten meine Kettenblätter der Grösse 53/ 39 mich nicht ins Ziel bringen würden. Schweren Herzens trennte ich mich knapp drei Wochen vor dem Anlass von meiner geliebten Heldenkurbel und lies mir eine Kompaktvariante mit einem 50er- und 34er-Blatt montieren. Damit sollte ein Tritt gefunden werden welcher mich durchs Alpenmassiv trägt, so meine Hoffnung. Entsprechende Tests verliefen verheissungsvoll.
Freitag, der 26. August war Anreisetag. Ich bestritt das Brevet nicht allein, Patrick und Stefan begleiteten mich wobei beide von den Möglichkeiten her die Strecke eher schneller absolvieren konnten als ich. Mental machte ich mich also auf eine Solofahrt inmitten von rund 3000 Radfahrern bereit. Patrick organisierte eine super Unterkunft und auch gleich noch Frühstück für den Samstag. Stefan und ich mussten uns erst mal durch den Feierabendverkehr nach Meiringen kämpfen. Doch pünktlich zur Pasta-Party traten auch wir auf den Plan und bunkerten Kohlehydrate. Danach ging es ins Bett. Zumindest bei mir war aber nicht an Schlaf zu denken. Etwa 30-mal fuhr ich noch mit einem trockenen Lappen über mein Rennrad, danach wälzte ich mich noch knappe zwei Stunden im Bett und fand keinen Schlaf. Tolle Vorbereitung auf die bis anhin härteste Tour meiner Karriere.
Um fünf Uhr klingelte bei allen der Wecker und wir griffen beim Frühstück nochmals so richtig zu. Bis zur Passhöhe des Grimsel sollte es die letzte Verpflegung sein und das waren dann doch rund 30 km Anstrengung. Meiringen selbst hat sich für den Anlass rausgeputzt, den Start selber haben wir gar nicht mitbekommen, so weit hinten waren wir im Block. Fünf Minuten vergingen ehe wir über die Linie rollten, die Spitze sollte da gemäss Speakerdurchsage schon in Innertkirchen sein.
Zusammen mit Patrick pflügte ich mich durchs Feld über die gesperrte Strasse. Stefan musste unterwegs noch in die Unterkunft abbiegen um sein Telefon und Portemonnaie zu holen. Am Grimsel hatte er dann genug Zeit aufzuholen. Nach Guttannen lies ich Patrick dann ziehen und versuchte möglichst schnell meinen Tritt zu finden was mir auch sehr gut gelang. Noch frisch und bei angenehmen Temperaturen kurbelte ich die Steigung hoch, mental auf die Staumauern vorbereitet. Gelegentlich ein Schwatz mit Leuten aus der Region oder dem überholenden Stefan brachten etwas Abwechslung. Und nach fast zweieinhalb Stunden Fahrzeit war auch ich oben. Der längste Aufstieg war geschafft.
Kurz verpflegt und gedehnt, dann ging es schon hinunter nach Gletsch und hinein in die Furka. Meine beiden Begleiter, welche auf der Passhöhe auf mich warteten, setzten sich wieder ab und fuhren die knapp 10 km in ihrem Tempo hoch. Die Sonne brannte nun auf die Serpentinenstrasse und in den Steilstücken kurz vor dem Hotel Belvedere machten sich die Muskeln in der Kniebeuge bemerkbar. Eine kurze Pause mit einer behelfsmässigen Massage brachte aber Linderung und auch die Furka war alsbald bezwungen. Wiederum warteten meine beiden Vereinskollegen auf mich was mich persönlich aufstellte. Patrick versorgte mich noch kurz mit Salz und Energie und schon konnte es weitergehen.
Nicht nur den Rennradfahrern machte die Hitze zu schaffen, auch das Material litt. Das Wasser in den Flaschen kochte, Energieriegel schmolzen im Trikot und mein Sattel schien immer weicher zu werden, so liess er sich ungewohnt bewegen und verbiegen. Auch seine Töne waren mir bis anhin unbekannt. Sollte ich während der Fahrt etwa zugenommen haben? Egal, die Abfahrt hinunter nach Realp forderte nun die volle Konzentration. Die schmale, eher schlechte Strasse zusammen mit dem Motorrad- und Reisebusverkehr hatte es in sich. Die Bremsen brachten die Felgen zum Glühen und während Stefan und ich in Gedanken bei unseren Liebsten waren und vorsichtig schon mal unsere Erbgüter im Geiste auflisteten machte sich Patrick daran seine Abfahrtskills auszutesten und überholte mal eben noch einen Touristenbus. Unten in der Ebene nach Hospenthal erwischten wir dann zum Glück eine Gruppe welche uns vor dem grössten Gegenwind bewahrte. In Andermatt zählte dann nur noch die Kalorienaufnahme um für das Schlussstück gewappnet zu sein. Neu konnte man in Andermatt sein Abenteuer beenden, das nennt sich dann „Bronzetour“. Somit hatte ich die Wahl: Abbruch und in den Shuttle nach Meiringen oder das eigentliche Ziel im Auge behalten und auch den letzten Pass erklimmen? Nach Rücksprache mit meinen beiden Begleitern, welche beide nicht als grosse Motivationskünstler in die Geschichte eingehen werden, habe ich mich entschieden den ursprünglichen Plan beizubehalten und mich dem Susten zu stellen. Schon ging es die Schöllenen hinunter nach Wassen und am Fusse der Steigung habe ich mich endgültig von Stefan und Patrick verabschiedet. Beiden habe ich versichert dass sie oben nicht mehr warten müssen und sich ins Ziel kämpfen sollen.
Für mich hiess es nun den richtigen Tritt zu finden um der grossen Hitze aber auch der unnachgiebigen Steigung trotzen zu können. Leider gelang mir dies weniger gut als ich mir erhoffte und so wurde jeder Meter zum Kampf. Nach etwa 10 km baute die Organisation eine Wasserstation ein an welcher ich nachtanken konnte und nochmals durchschnaufte. Nun waren es noch circa 8 km bis zur Spitze und damit dem eigentlichen Ziel. Doch die Sonne brannte und der Schweiss lief allen nur so in die Augen. Nach einem weiteren Kilometer musste ich nochmals kurz aus den Pedalen und an einer Steinmauer anhalten da ich nichts mehr sah vor lauter Schweiss.
Was dann geschah sprengte meine schlimmsten Befürchtungen: die Sitzstreben an meinem Sattel waren auf beiden Seiten knapp vor der Klemmung gebrochen! Daher das schwammige Gefühl beim Sitzen. Sofort machte sich Panik in mir breit, ein Kloss im Hals und Druck auf der Brust. Wie soll es nun weitergehen? Kann ich damit weiterfahren? Was wenn es auch hinter der Klemmung bricht? Die Strebe stützte sich durch mein Gewicht an der Bruchstelle ab, doch wie lange das hielt war ungewiss. Ich entschied mich bis zur nächsten Haltestelle des Postautos weiterzufahren, jedoch fühlte sich dies sehr ungemütlich an. Das nächste Postauto wäre erst in 2:30 Stunden gefahren und hätte 90 Minuten gebraucht bis nach Meiringen, also keine Option. Nochmals kämpfte ich mich einige Meter nach oben bis kurz vor die kleine Sustengallerie. Als der Sattel jedoch immer bedrohlicher knackte brach ich den Versuch ab. Lange Minuten stand ich da, beobachtete andere Fahrer und prüfte meine Option. Doch zum Schluss half alles nichts: ich musste die Notfallnummer der Organisation wählen und mitteilen dass ich Hilfe benötigte. Nach 45 Minuten holte mich ein Shuttlebus ab in welchem noch andere „Gestrandete“ sassen und wir fuhren so nach Meiringen zurück. Die Stille im Bus war erdrückend. Allen stand ins Gesicht geschrieben dass sie ihr Ziel nicht erreicht haben. Wäre ich allein im Shuttle gesessen, ich hätte am liebsten losgeheult. So aber sass ich still und in mich versunken da und telefonierte noch kurz mit meinem beiden Mitstreitern welche unterdessen im Ziel ankamen.
In Meiringen angekommen wollte ich nur noch zusammenpacken und nach Hause fahren. Selbst das Duschen liess ich aus, ich hatte die Nase gestrichen voll und verspürte nur noch Enttäuschung. Trotzdem war es eine schöne Erfahrung und eines Tages werde ich einen neuen Anlauf nehmen. Aber kaum schon im nächsten Jahr.
Impressionen und Resultate zum Alpenbrevet auf alpenbrevet.ch
Im Herbst 2015 wurde das Saisonziel für 2016 definiert: «Tortour Challenge im 2er Mix-Team». Mit zwei Trainingslagern (Mallorca und Italien) und ca. 6000km habe ich mich bis Ende Juli 2016 in Form gebracht.
Am Donnerstag, den 18.August machten wir uns auf den Weg nach Schaffhausen. Das Helferteam bestehend aus Chantal, Thomas, Jörg und meine Teampartnerin Rosi, waren alle top motiviert. Das übliche Prozedere wie Check in, Pasta Party und Briefing gingen ohne nennenswerte Probleme von statten. Gegen 15:00 machten wir uns für den Prolog bereit. Langsam stieg auch die Nervosität und man wusste jetzt, es gibt kein zurück mehr. Der ca. 1km lange Prolog, dem Rheinfall entlang, fordert jedem Fahrer viel ab, da dieser mit sehr steilen Rampen gespickt ist. Die gefahrene Zeit im Prolog berechtigte uns um 01:33 am Freitag Morgen zu starten. Die dazwischen liegende Zeit wurde mit Essen und Schlafen überbrückt.
Pünktlich wurden wir um 1:33 in die Nacht entlassen. Ich konnte die erste Etappe im Windschatten von Rosi locker bis zur ersten Time Station hinter mich bringen. Ich wurde sofort auf die zweite Etappe nach Unterwasser geschickt. Es lief alles gut und ich musste mich sehr oft zurück nehmen, da ich wusste, dass das Rennen noch lang ist. Dennoch konnte ich unseren direkten Konkurrenten um den zweiten Platz bereits früh überholen. Der erste Platz war von Anfang an ausser Reichweite. Ca. 10km vor der Time Station in Unterwasser begann es zu schütten. Dort angekommen, wurde Rosi zur 3.Etappe nach Chur weiter geschickt.
Auf der vierten Etappe von Chur nach Disentis, welche teilweise im Vollschiff gefahren werden musste, hatte ich 10km vor Disentis meine erste Krise. Es sollte sich dann herausstellen, dass es die Einzige bleiben sollte. Nun stand die Königsetappe von Rosi an. Es musste der Oberalp und der Susten überwunden werden. Völlig ausgepumpt konnte mir Rosi den Transponder auf dem Sustenpass übergeben. Nun folgte eine rasante Abfahrt nach Meringen. Da die Abfahrten nicht meine Stärken sind, wurde ich wieder von unserem direkten Konkurrenten überholt. Aber am Brünig konnte er dann wieder mein Trikot von hinten bewundern. In Sachseln konnte ich dann wieder meine Teampartnerin auf die Strecke schicken. Vor der nächsten Etappe hatte ich grossen Respekt, da diese mit ca. 130km und sehr coupiertem Gelände mit Steigungen von 10-15% gespickt war. Zudem hatten die Beine schon 240km und etliche Höhenmeter abgestrampelt.
In Hochdorf verabschiedete ich mich vom Team mit dem Gedanken im Kopf, dass ich jetzt bis ins Ziel fahren werde. Wobei sich dann in Glattfelden ca. 45km vor dem Ziel, Rosi dazu gesellen wird. Ich ging diese Etappe sehr moderat an. Ich verpflegte mich mit etlichen Gels und literweise Getränken. Mit jedem geschafften Kilometer resp. Höhenmeter kam die Kraft zurück in die Beine. In der Fläche konnte ich teilweise 45-50km/h fahren. So als Randbemerkung: Windschattenfahren ist verboten, ausser auf den Etappen mit dem gesamten Team.
Ca. 5km vor Glattfelden wurde unser Direktkonkurent zum x-mal überholt. Ich flog richtiggehend vorbei. Ein hämisches Grinsen konnte ich mir nicht verkneifen. Leider habe ich mich dann kurz vor der Time Station verfahren und habe ca. 10min eingebüsst und somit war der Vorsprung wieder futsch.
In Glattfelden gesellte sich dann wieder Rosi zu mir und wir begaben uns auf die letzte Etappe. Grundsätzlich war unserer Ziel, gesund in die IWC-Arena einzufahren. Nach 20km konnten wir «unsere» Gegner wieder überholen. Dies motivierte uns dermassen, dass wir etwas die Konzentration für die Navigation verloren. Wir haben uns dann noch einmal verfahren aber immer wieder die Konkurrenten eingeholt. Nach dem letzten knackigen Anstieg vor dem Ziel, hatten wir unsere Mitstreiter entgültig abgehängt. Aber es kam so wie es kommen musste. Wir verpassten den Abzweiger in die Halle und «unser Schatten» war 90 Sekunden vor uns im Ziel.
Der Ärger über den verpassten 2.Platz wich sehr schnell in überschwängliche Freunde und Genugtuung: 524Km, 6800 Höhenmeter in 22Stunden und 10 Sekunden.
Mit dem Lied «Highway to Hell» wurden wir von unserem Team und etlichen radsportbegeisterten Fans in der Halle empfangen. Nach Interview und Fototermin setzte ich mich auf die Bank und nahm sehnsüchtig mein Erdinger entgegen. Gegen 24:00 fiel ich müde aber glücklich ins Bett begleitet mit den Gedanken für das Ziel 2017!
An dieser Stelle möchte ich mich bei meiner Team-Partnerin Rosi und dem gesamten Helferteam bedanken. Sie haben hervorragende Arbeit geleistet. Ohne ein funktionierendes Team sind solche Leistungen nicht möglich. Nicht zuletzt auch lieben Dank an Rolf und Christine. Die Fahrt nach Italien im Wind hat mir die mentale Stärke gebracht. Neue Ziele resp. Herausforderungen werden folgen. Die Tortour hat mir wieder gezeigt, dass ich eher der Ultramarathon-Fahrer bin.
Die wettkampffreie Sommerpause ist vorbei und die Basler Hobbyfahrermeisterschaft wurde mit einem Paukenschlag aus ihrem Hitzeschlaf gerissen. Das noch jung im Programm der BHFM zu findende Bergrennen von Maisprach hinauf zur Farnsburg sollte die Birsfelder ein klein wenig in den Muskeln kitzeln. Der angekündigte Regen hielt sich zum Glück mehrheitlich zurück so dass die neu in die Strecke eingeführte Passage über den Radweg zwar heikel war, jedoch mit etwas vorausschauender Fahrweise und gut funktionierenden Bremsen gemeistert werden konnte.
Nun sind die Rollen innerhalb des VMCB bei einem Bergrennen grösstenteils schon vor dem Start verteilt und die Frage war nur wie sich Stefan von seinen langen, velofreien Ferien erholen konnte oder ob Patrick einen weiteren souveränen Sieg einfuhr. Die Ränge drei, vier und fünf gingen wie im Vorfeld erwartet an Christian, Thomas und Laszlo womit Überraschungen ausblieben. Den Sieg holte sich dann auch deutlich der weiterhin stark auftrumpfende Patrick mit 63 Sekunden Vorsprung auf den Bergfloh. Die Strecke mit den flachen Passagen zu beginn bevorteilte klar den wattstarken Patrick gegenüber dem leichtgewichtigen Stefan.
Das nächste Gefecht tragen die Atheten kommenden Sonntag im Laufental aus wenn es zum zweiten Mal nach Delsberg und zurück im Eiltempo geht. Wie sich die drei Teilnehmer des Alpenbrevet schlagen und welche Zeiten von den anderen gefahren werden wird natürlich wieder hier zu lesen sein.
Rangliste Maisprach – Farnsburg (8,1 km)
1.
Patrick Stern
20 min 31 sek
2.
Stefan Trenkle
21 min 34 sek
+ 01 min 03 sek
3.
Christian Züger
22 min 53 sek
+ 02 min 22 sek
4.
Thomas Lässer
24 min 02 sek
+ 03 min 31 sek
5.
Laszlo Madarasi
26 min 08 sek
+ 05 min 37 sek
Tagesbestzeit durch Emanuel Müller (VC Peloton) in 15 Minuten und 54 Sekunden
Nach 5 Jahren Pause habe ich es wieder einmal gewagt: die Alpenchallenge auf der Lenzerheide!
Zur Auswahl standen 2 und 3 Pässe, sprich 125km mit 2700Hm oder 193km mit 4200Hm. Das Gute an dieser Veranstaltung ist, dass man bis zum Kilometer 60 Zeit hat, sich zu entscheiden.
Mein Bike-Kumpel Philipp entschied sich von Anfang an für die grosse Runde, ich selbst hatte zuerst eine gute Ausrede, dann einen elemantaren Grund: in einer ersten Phase wollte ich die Entscheidung meinen Beinen überlassen, dann trat ich die Reise ins Bündnerland kurzerhand nicht alleine an… So war es klar, dass ich mich für die „kurze“ Runde entschied, da meine Begleitung nicht allzulange auf mich warten sollte. Ausserdem war auch die lange Rückreise am gleichen Tag ein weiteres Argument für die Streckenauswahl.
Nun aber genug der Ausreden! Start um 07:00 Uhr und man staunte nicht schlecht über die Massen von Radfahrern, die sich an der Talstation der Rothornbahn einfanden. Die Temperaturen frisch, aber immer noch angenehm. So nahmen wir den ersten Streckenabschnitt mit vielen Stundenkilometern und wenig Wattleistung unter die Räder. In Bad Alveneu änderte sich das dann ziemlich rasch und es folgten 1300Hm auf den Albulapass. Die Sonne zeigte sich immer mehr, je höher man aufstieg. Nicht nur die Steigung, auch das Panorama bei stahlblauem Himmel raubten einem den Atem. Kurz den Bidon gefüllt ging es dann in die Abfahrt. In La Punt im Engadin hiess es dann eine gute Gruppe finden und den Zeitfahrmodus einschalten. Gesagt getan und in Silvaplana trennten sich Philipps und meine Wege. Für mich begann der Anstieg auf den Julierpass. Der Wechsel von schweren Gängen in die Steigung verursachten zuerst ein paar Krampferscheinungen, die sich aber bald herausstrampeln liessen. Nach der Julierpasshöhe kam dann die lange Abfahrt nach Savognin… wunderschön und schnell!
Schliesslich läutete die kurze Steigung hinauf nach Salouf den letzten Gang der Challenge ein: Die Zielgerade von Tiefencastel hinauf nach Lenz. Aber eben gerade war das ca. 6km lange Teilstück bei weitem nicht. Andauernde 10% Steigung liessen etwaige Gelüste auf einen Zielsprint im Keim ersticken.
Auch die kurze Runde hatte es durchaus in sich, doch belohnte das ausgezeichnete Wetter jede Anstrengung.
Zu viert und pünktlich um 10 Uhr startete der VMC Birsfelden am Samstag zur August-Ausfahrt. Bei besten Bedingungen radelten Rolf, Laszlo, Martin und Christian durch die Lange Erlen und über den Zoll Weil-Ost Richtung Kandern. Es folgte ein kurzer Anstieg nach Sehringen und eine Abfahrt zum Kaffestopp in Badenweiler.
Gestärkt rollte das Quartett die ersten folgenden Meter abwärts zur Abzweigung nach Schweighof. Der 10km lange Aufstieg durch Sirnitz bis zum Kreuzweg auf gut 1000m über Meer fuhr jeder individuell in seinem Tempo. Aufgrund mangelnder Verpflegungmöglichkeit auf der Passhöhe begab sich die wiedervereinte Gruppe auf die Abfahrt und kehrte weiter unten im Haldenhof ein.
Bei Schinken-Brot und Spaghetti wurden die Energiespeicher wieder aufgefüllt, um bei der Rückfahrt wieder kräftig in die Pedale drücken zu können. Diese führte durch Neuenweg, Tegernau, Wieslet, Weitenau und Steinen, alles mehr oder weniger stark abfallend und mit entsprechend angemessenem Tempo. Der Wiese entlang ging es weiter nach Lörrach und zurück in die Schweiz. In den Lange Erlen löste sich die Gruppe auf und jeder folgte seinem Weg nach Hause.