von Patrick Stern
Wettervorhersagen sind heutzutage recht präzise. Das war auch der Grund warum der Gruppenchat vor der LBL-Challenge, so heisst das Hobbyrennen des Ardennenklassikers Liège-Bastogne-Liège, welches einen Tag vor dem Profirennen auf der Originalstrecke ausgetragen wird, heissgelaufen ist. Regen war für den Samstag, 25.04.2015 angesagt. Ein Mix aus Gruppenzwang und dem Gedanken, dass man sich den ganzen Winter über darauf vorbereitet hat, führte dazu, dass ich mich zusammen mit 5 anderen Radlern aus dem Grossraum Zürich auf den Weg nach Lüttich (auch Luik oder Liège genannt) machte
273 km waren angesagt, 4500 Höhenmeter, gespickt mit 9 Côtes, darunter die berühmten Côte de la Redoute, Côte de Wanne, Côte de Stockeu und wie sie alle heissen. Das prickelnde daran ist unter anderem die Tatsache, dass diese Côtes erst bei Kilometer 85 beginnen und die steilsten am Schluss nach mehr als 200 Km unter die Räder zu nehmen sind
Und ja, es regnete bereits um 07:00 Uhr beim Start. Aber man ist nun mal hier und so stört einen das Nass von oben, von vorne und von unten bald nicht mehr. Die nassen Füsse spürt man sowieso nur an den Verpflegungsposten, wenn man vom Fahrrad steigt. Übrigens, diese 9 Côtes sind nur die steilsten von allen Anstiegen, die ganze Strecke ist ein reines Auf und Ab, die Ardennen halt…
Unsere Fahrzeit betrug etwas mehr als 11 Stunden, am Ende resultierte ein Schnitt von 24,6 km/h. Es war ein Riesenerlebnis, nicht nur die sehnlichst erwartete Ankunft im Ziel mit belgischem Bier, sondern auch das Gefühl und der miteinhergehende Stolz, eines der Radsportmonumente bezwungen zu haben. Sehr zur Nachahmung empfohlen!




