Nach 5 Jahren Pause habe ich es wieder einmal gewagt: die Alpenchallenge auf der Lenzerheide!
Zur Auswahl standen 2 und 3 Pässe, sprich 125km mit 2700Hm oder 193km mit 4200Hm. Das Gute an dieser Veranstaltung ist, dass man bis zum Kilometer 60 Zeit hat, sich zu entscheiden.
Mein Bike-Kumpel Philipp entschied sich von Anfang an für die grosse Runde, ich selbst hatte zuerst eine gute Ausrede, dann einen elemantaren Grund: in einer ersten Phase wollte ich die Entscheidung meinen Beinen überlassen, dann trat ich die Reise ins Bündnerland kurzerhand nicht alleine an… So war es klar, dass ich mich für die „kurze“ Runde entschied, da meine Begleitung nicht allzulange auf mich warten sollte. Ausserdem war auch die lange Rückreise am gleichen Tag ein weiteres Argument für die Streckenauswahl.
Nun aber genug der Ausreden! Start um 07:00 Uhr und man staunte nicht schlecht über die Massen von Radfahrern, die sich an der Talstation der Rothornbahn einfanden. Die Temperaturen frisch, aber immer noch angenehm. So nahmen wir den ersten Streckenabschnitt mit vielen Stundenkilometern und wenig Wattleistung unter die Räder. In Bad Alveneu änderte sich das dann ziemlich rasch und es folgten 1300Hm auf den Albulapass. Die Sonne zeigte sich immer mehr, je höher man aufstieg. Nicht nur die Steigung, auch das Panorama bei stahlblauem Himmel raubten einem den Atem. Kurz den Bidon gefüllt ging es dann in die Abfahrt. In La Punt im Engadin hiess es dann eine gute Gruppe finden und den Zeitfahrmodus einschalten. Gesagt getan und in Silvaplana trennten sich Philipps und meine Wege. Für mich begann der Anstieg auf den Julierpass. Der Wechsel von schweren Gängen in die Steigung verursachten zuerst ein paar Krampferscheinungen, die sich aber bald herausstrampeln liessen. Nach der Julierpasshöhe kam dann die lange Abfahrt nach Savognin… wunderschön und schnell!
Schliesslich läutete die kurze Steigung hinauf nach Salouf den letzten Gang der Challenge ein: Die Zielgerade von Tiefencastel hinauf nach Lenz. Aber eben gerade war das ca. 6km lange Teilstück bei weitem nicht. Andauernde 10% Steigung liessen etwaige Gelüste auf einen Zielsprint im Keim ersticken.
Auch die kurze Runde hatte es durchaus in sich, doch belohnte das ausgezeichnete Wetter jede Anstrengung.
Von Patrick Stern
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