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Alpen Brevet 2017 (Gold Tour)

von Patrick Stern

Nachdem nun zweimal das Dreipass-Menu in Meiringen anstand musste nun wohl auch einmal ein Pass mehr gefahren werden… war der Plan. Das Gefühl aber war anders… wenige Kilometer, keinen Alpenpass in den Beinen… aber das waren alles Ausreden. So sahen es auch meine Begleiter Sascha, Adrian, Dominik und Philipp und um 06:45 Uhr standen wir dann wieder am Start in Meiringen. Die Strassen dicht verstopft von Radlern mit modernen und weniger modernen Maschinen, aber alle topmotiviert.

Den Grimsel gingen wir dann sehr langsam an, wir wollten Kräfte sparen. Oben warteten wir auf Adrian und Dominik, welche noch mehr Kräfte gespart haben. Dann kam die Stunde der Wahrheit und die Kurve in Gletsch wurde dieses Jahr nach rechts gezogen… nun also mein persönlicher Hass-Pass, der Nufenen. Rhythmus finden, kleiner Gang und die Höhenmeter flogen davon. In der Hälfte vor den Kehren noch schnell eine Coladose in der Käserei gekauft und schon kam bald die Passhöhe. Der Nufenen war erklommen, der Angst-Zahn gezogen.

Die Fahrt hinunter ins Bedrettotal war ein Genuss, die Temperaturen äusserst angenehm. Nach einer kurzen Verpflegungspause in Airolo kam dann der Gotthard mit seiner Tremola. Diese Steigung liess mich dann das erste Mal ein wenig die Beine spüren. Bei der Abfahrt hinunter nach Andermatt konnte man sich jedoch wieder sammeln bevor es dann nach Wassen galt den Susten zu packen. Die Sonne brannte wie letztes Jahr auch schon unerbittlich auf den Asphalt. Die Beine fühlten sich gut an aber mental machte mir zu schaffen dass die Kilometer nicht kamen und sich die Höhenmeter nicht summierten. 19 Km lang ist die Anfahrt bis zum Scheiteltunnel… und dieser wollte einfach nicht näher kommen. Schliesslich kamen die Kehren dann doch und gleichzeitig verdunkelte sich der Himmel. Spürte ich bei der Einfahrt in den Scheiteltunnel erst ein paar Tropfen, regnete es bei der Ausfahrt aus dem Tunnel schon in Strömen. Nun keine Zeit verlieren, Weste und Ärmlinge montieren, zwei Stück Schokolade vom Verpflegungsstand und schon ging es in die Abfahrt. Nach kurzer Zeit flogen auch schon Hagelkörner vom Himmel. Aber nicht nur der Hagel und die nachlassende Bremsleistung machten uns zu schaffen, auch der frappante Temperatursturz kehrte die Situation in ein Abenteuer. Mit sinkender Höhenmeterzahl und aufgehender Wolkendecke kam dann schliesslich die Wärme zurück und somit auch die Fahrfreude, was für die letzten 10km und den kurzen und gemeinen Aufstieg bei der Aareschlucht für den nötigen Vortrieb sorgte.

Mit Einfahrt ins Ziel war dann das nachfolgende Bier mehr als redlich verdient. Alpenbrevet Gold done!

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